(spr. mallérb),François de, franz. Dichter, geb. 1555 zu
Caen, studierte in seiner Vaterstadt, in Basel
[* 2] und
Heidelberg
[* 3] die
Rechte, ließ sich sodann in der
Provence als
Sekretär
[* 4] des Großpriors von
Frankreich nieder und erwarb sich nach dessen
Tode durch seine Gedichte die
GunstHeinrichs IV., der ihn mit bedeutendemGehalt in seinem Hofstaat anstellte.
Er starb Zeigen auch seine Gedichte, die sämtlich der lyrischen
Gattung angehören, nur selten jene
Wärme
[* 5] der
Empfindung und jenen unwillkürlichen Aufschwung der
Phantasie, wodurch echte
Poesie zum
Herzen dringt, so wird er doch wegen
seiner
Verdienste um die Reinheit und
Eleganz der französischen
Sprache
[* 6] und
Prosodie mit
Recht als der Schöpfer
des französischen Klassizismus betrachtet. Die besten
Ausgaben seiner
»Œuvres" sind die von
Lefèvre de
Saint-Marc
(1757) und die von Lalanne (1862-69, 5 Bde.),
welche auch die »Instruction de à son fils« (zuerst 1846) und die
»Lettres
inédites« (zuerst 1852) enthält. Eine Auswahl seiner
Dichtungen gab Becq de Fouquières (Par. 1874)
heraus.
Vgl.
Gournay, Malherbe, recherches sur sa vie etc.
(Caen 1852);
(spr. mälärb), François de, der Schöpfer der klassischen poet. Diktion in
Frankreich, geb. 1555 zu Caen, studierte in seiner Vaterstadt, in Paris,
[* 7] Basel
und Heidelberg die Rechte, begab
sich dann im Gefolge des HerzogsHeinrich von Angoulême nach dem südl. Frankreich und lebte seit 1586 in dürftigen Verhältnissen
bald dort, bald in der Normandie. 1605 rief ihn Heinrich IV. nach Paris, wo er als Kammerherr starb. Malherbe war ein Dichter
von nur geringer poet.
Empfindung und Erfindung, der jedoch seinen korrekt gebauten, wohlklingenden Versen auch Schwung der Diktion mitzuteilen
wußte. Durch die strenge Kritik, die er an den Werken des Ronsard und Desportes übte, vernichtete er das Ansehen der aus
der Renaissance hervorgehenden Dichterschule und gab in seinen Gedichten wieder Beweise für eine an den
«guten Gebrauch» der franz. Sprache sich anschließende poet. Rede. Seine sprachlichen und metrischen Reformen fanden bald
Eingang und wurden, meist von Boileau, später zu anerkannten Gesetzen erhoben. Die beste Ausgabe seiner oft gedruckten «Œuvres»
ist die von Lalanne (5 Bde., Par. 1862–69).
–
Vgl. Gournay, MalherbeRecherches sur sa vie et critique de ses œuvres (Caen 1852);
Laur, Malherbe Litterarhistor.
Skizze
(Heidelb. 1869); G. Allais, et la poésie française à la fin du XVIᵉ siècle (Par. 1892).