(Origanum Majorana, frz. maryolaine; engl. marjoram);
eine Art Dosten, ist eine einjährige, in Griechenland und dem Orient heimische, zu den Lippenblütlern gehörige aromatische
Pflanze, hinlänglich bekannt durch ihr häufiges Vorkommen in Gärten und ihren Gebrauch als Würze in der Küche und zu
Würsten. Das in der Blüte gesammelte und getrocknete, stark aromatisch riechende und schmeckende Kraut,
das in günstigen Jahren bis dreimal geschnitten werden kann, wird außerdem zu Kräuterkissen, Bädern und Umschlägen,
zu Kräuterschnupftabak und Majoranbutter benutzt.
Der Same wird meistens aus Frankreich bezogen, wo die Pflanze stark gebaut wird. Durch Destillation des frisch getrockneten
Krautes mit Wasser wird etwa 1% eines gelblichen, dünnflüssigen ätherischen Öls erhalten, das stark
und weniger angenehm riecht, als das frische Kraut. Dieses Majoranöl (oleum majoranae) muß gut verschlossen und vor dem
Tageslicht geschützt werden, da es unter Einfluß von Luft und Licht schnell verharzt, säuert und sich bräunt. Es dient
namentlich zur Parfümierung von Seifen und als Zusatz zu aromatischen Likören. - Zoll: gem. Tarif im
Anh. Nr. 25 p 2; Majoranöl Nr. 5 a.
L. (Dosten), Gattung aus der Familie der Labiaten, perennierende Kräuter oder Halbsträucher mit kleinen, ganzrandigen
oder mittelgroßen, gezahnten Blättern, einzeln endständigen, gebüschelten oder rispig angeordneten,
dichten Ähren, die aus meist einblütigen Halbquirlen in den Achseln von oft sehr großen und gefärbten, dachziegeligen Hochblättern
gebildet sind. 25 Arten, meist in den Mittelmeerländern. Origanum smyrnaeum L. (Origanum creticum Hayne, spanischer Hopfen, kretischer Diptam
oder Dosten), mit fast herzförmigen, kurz- und dichtfilzigen Blättern, ovalen oder länglichen Blütenähren
und vierzeilig ziegeldachförmig gestellten, eiförmigen, zugespitzten Deckblättern, riecht durchdringend aromatisch, schmeckt
scharf gewürzhaft, wächst in Griechenland, Kleinasien und Nordafrika und war früher offizinell.
Auch bereitet man daraus ein ätherisches Öl. Origanum Majorana L. (Majoran, Mairan), mehrjährig, bei uns im Freien einjährig, 30 cm
hoch, mit oben rispig verästeltem Stengel, gestielten, elliptischen bis verkehrt-eiförmigen, stumpfen,
ganzrandigen, graugrünen oder grauen, kurz und dicht behaarten Blättern, fast kugeligen, zu dreien dicht beisammenstehenden
Blütenköpfchen, weißen Blüten und vierzeilig ziegeldachförmig gestellten, rundlichen, grünen, graufilzigen Deckblättchen,
riecht und schmeckt eigentümlich aromatisch, stark kampferartig, ist in Nordafrika und dem Orient heimisch und wird
bei uns als Küchengewürz kultiviert.
Das Kraut war früher offizinell. Man unterscheidet deutschen und französischen Majoran. Ersterer
ist blätterreicher und
dürfte in Deutschland fast ausschließlich gebaut werden. Er gedeiht in jedem nicht dürren und nicht nassen Boden, verlangt
aber reiche Dungkraft des Ackers. Durch Destillation mit Wasser gewinnt man aus dem Kraut ein ätherisches
Öl. Origanum vulgare L. (gemeiner Dosten), perennierend, 30-60 cm hoch, mit eiförmigen, ganzrandigen oder undeutlich gesägten,
auf der Oberseite dunkelgrünen, kaum behaarten Blättern und kurzen, eiförmigen, in einer Doldentraube stehenden Ährchen
mit violetten, angedrückten Deckblättchen und roten Blüten, riecht stark aromatisch, majoranähnlich, schmeckt gewürzhaft,
bitterlich herb, wächst in Europa und Mittelasien und war früher, wie das daraus gewonnene ätherische
Öl, offizinell.