Magnēteisenerz
(Magnetīt), Mineral aus der Ordnung der Anhydride, kristallisiert tesseral, findet sich auf- und eingewachsen, in Drusen, [* 2] meist derb in körnigen bis fast dichten Aggregaten, eingesprengt, auch in losen Körnern als Magneteisensand, ist eisenschwarz, metallglänzend, undurchsichtig, meist magnetisch, oft polarisch, Härte 5,5-6,5, spez. Gew. 4,9-5,2, besteht aus Eisenoxyduloxyd Fe(Fe2)O4 ^[Fe(Fe2)O4] mit 72,4 Proz. Eisen, [* 3] zuweilen mit wenig Titaneisen.
Das ist ziemlich verbreitet, besonders findet es sich in den plutonischen und vulkanischen Gesteinen, in Granit, Syenit, Gneis, Grünstein, Chlorit- und Talkschiefer, Diabas, Serpentin, Dolerit, auch in Marmor, meist auf Lagern, zuweilen als selbständige Felsart, im Fluß- und Meersand, im aufgeschwemmten Land. Es gehört zu den wichtigsten Mineralien [* 4] für die Eisengewinnung und ist besonders für Norwegen, [* 5] Schweden, Rußland und Nordamerika [* 6] wichtig, weniger für Deutschland [* 7] und Österreich [* 8] (Sachsen, [* 9] ¶
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Böhmen,
[* 11] Harz, Schlesien,
[* 12] Mähren, Steiermark),
[* 13] untergeordnet für England. Es ist schwieriger zu verschmelzen, da seine große
Dichtigkeit das Eindringen reduzierender Gase
[* 14] erschwert und sein Eisenoxydulgehalt die Schlackenbildung begünstigt. Es liefert
natürliche Magnete und hat zuerst zur Kenntnis des Magnetismus
[* 15] geführt. Das Magneteisenerz
kommt zuweilen in innigem Gemenge mit andern
Mineralien, z. B. als Titaneisenstein und kieseliger Magneteise
nstein, vor und ist auch
in diesem Zustand Gegenstand hüttenmännischer Verarbeitung. Eisenmulm ist erdiges Magneteisenerz
mit viel Manganoxydul, auch etwas Kupfer
[* 16] und Kieselsäure enthaltend, und findet sich im Siegenschen. Talkeisenstein von New Jersey enthält viel Magnesia statt Eisenoxydul.