Magnētberge,
nach alten indischen und chinesischen
Sagen
Berge aus reinem Magneteisen, die eine so starke Anziehungskraft
äußern, daß sie niemand besteigen kann, welcher eiserne
Nägel
[* 2] an seinen Schuhsohlen trägt, und welche,
wenn sie im
Meer liegen, den vorübersegelnden
Schiffen alles Eisenwerk entziehen, so daß sie auseinander fallen.
Schon
Plinius
berichtet diese
Märchen vom Magnetberg
am
Indus; später kamen sie von neuem durch die mittelalterlichen
Reisebeschreibungen
von
Maundeville u. a. nach
Europa
[* 3] und wurden in der
Dichtung, z. B. im »Gudrunlied« und
in der
»Goldenen
Schmiede« von
Konrad von Würzburg, verwertet. An den wirklichen Magnetbergen
, wie sie auf
Elba,
San Domingo
und an andern
Orten vorkommen, spürt man von allen diesen Wunderwirkungen nichts.
Vgl.
Peschel, Der Magnetberg
(in den »Abhandlungen
zur
Erd- und
Völkerkunde«, Bd. 1, Leipz.
1877).