Magne
(spr. mannj), Pierre, franz. Staatsmann, geb. zu Périgueux, war erst Schreiber auf der Präfektur seiner Vaterstadt, studierte dann zu Paris [* 3] die Rechte und ließ sich in Périgueux als Advokat nieder. 1843 zum Mitglied der Deputiertenkammer gewählt, bewies er bei Verhandlungen über Finanzfragen ein hervorragendes Talent und gehörte bis zur Februarrevolution dem rechten Zentrum an. 1846 ward er zum Unterstaatssekretär im Kriegsministerium ernannt, verlor aber diese Stelle 1848. Im November 1849 ward er zum Unterstaatssekretär im Finanzministerium ernannt, und in das Ministerium vom trat er als Minister des öffentlichen Bauwesens.
Bei Einsetzung des Kabinetts vom gab er sein Portefeuille an Lacrosse ab, erhielt dasselbe am Tag vor dem Staatsstreich, wieder, legte es aber infolge der Konfiskation der Güter des Hauses Orléans [* 4] nieder. Aber bald darauf ward er zum Senator, wieder zum Minister der öffentlichen Bauten, im Juni 1853 zugleich zu dem des Ackerbaues und des Handels ernannt, und im Februar 1855 vertauschte er diese drei Verwaltungszweige gegen das Ministerium der Finanzen, welches er bis Ende November 1860 innehatte.
Von da an bis 1863 war er
Minister ohne
Portefeuille und wurde zum Mitglied des
Geheimen
Rats ernannt. Als
die kaiserliche
Regierung einer neuen
Anleihe bedurfte, wurde Magne
, der ein großes
Talent,
Anleihen zu machen, besaß, wieder
zum Finanzminister berufen. Er hatte den
Triumph, daß dieselbe, 700 Mill.
Frank, 34mal gezeichnet wurde. Im
Dezember 1869 nahm
er seine Entlassung,
weil er, obwohl ein
Freund des liberalen Kaisertums, doch zu unpopulär und als
Gehilfe
des
Absolutismus zu stark kompromittiert war, um in das
Ministerium
Ollivier eintreten zu können, und trat erst in
das
Ministerium
Palikao wieder ein, mit
dem er 4. Sept. von dem politischen Schauplatz verschwand, bis er in die
Nationalversammlung gewählt wurde. Obwohl
Bonapartist, wurde er nach
Thiers'
Sturz im Mai 1873 nochmals Finanzminister, bewährte
aber seine frühere finanzielle Geschicklichkeit so wenig, daß er im Juli 1874 zurücktreten mußte. Im
Januar 1876 wurde
er in den
Senat gewählt. Er starb