Magliaso
(Kt. Tessin, Bez. Lugano). 284 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer des Luganersees, 5 km sw. Lugano und 2,5 km nö. der Station Ponte Tresa der Linie Ponte Tresa-Luino. Postbureau, Telephon; Postwagen nach Lugano, Novaggio, Sessa, Astano und Caslano. Gemeinde, mit Botti und Castellaccio: 77 Häuser, 419 kathol. Ew.; Dorf: 39 Häuser, 226 Ew. Acker- und Weinbau, Zucht der Seidenraupe. Starke Auswanderung nach Südamerika und periodische Auswanderung der jungen Männer als Maurer, Gipser und Flachmaler in die übrigen Kantone der Schweiz. Die Gründung des Ortes (früher Malliaces, Maiaso genannt) fällt in die Zeiten der Gallier, die hier ein festes Schloss, das sog. Castello di San Giorgio, erbauten. Von den Longobarden wieder aufgebaut, kam es später an den Bischof von Como. Während des langen Kampfes zwischen Bischof Guido di Grimaldi und Landolfo di Carcano suchte dieser letztere hier einen Zufluchtsort, wurde aber bald ermordet (1096). Im 17. Jahrhundert ging das Schloss an das Geschlecht von Beroldingen über, das eine ziemlich luxuriöse Restauration vornehmen liess. Vor der französischen Revolution gehörten Schloss und Dorf der Urner Familie Müller, heute ist das Schloss Eigentum des Mailänder Grafen Colloliano. 929: Meliace.