Magdalena
3 Seiten, 672 Wörter, 4'511 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
eins der Departements von Kolumbien, [* 2] erstreckt sich vom Karibischen Meer und dem untern Magdalenenstrom ostwärts bis zur Grenze von Venezuela und hat einschließlich der Territorien Goajira, Nevada und Motilones ein Areal von 69,800 qkm (1268 QM.), ohne dieselben von 62,000 qkm (1126 QM.). Der westliche und südliche Teil sind eben; im N. erhebt sich das isolierte Gebirge der Sierra Nevada de Santa Marta bis zu 5100 m Höhe; auch die durch Ebenen davon getrennte Halbinsel Goajira im NO. ist ein gebirgiges Land. Der größte Teil des Gebiets, besonders in der Ebene am Magdalenenfluß ¶
und an der Südseite der Sierra Nevada, ist noch mit Urwäldern bedeckt, und in den Bergen [* 4] hausen noch sogen. Tiger, Löwen [* 5] und Bären. Gold, [* 6] Silber und andre Metalle kommen vor. Die Bevölkerung [* 7] schätzte man 1880 auf 167,000 Seelen. Haupterwerbszweige sind Landbau und Viehzucht, [* 8] daneben Fabrikation von Hüten, Handtüchern, Zigarren, Magney-Preserven etc. Farbholz, Nutzholz, Tabak [* 9] und Häute, Sassaparille und Tolubalsam sind die wichtigsten Handelsgegenstände. Hauptstadt ist Santa Marta. S. Karte »Peru etc.«
Stadt im mexikan. Staat Sonora, im fruchtbaren Thal [* 10] des Rio de [* 11] San Ignacio, mit besuchtem Jahrmarkt, Gold-, Silber-, Kupfergruben in der Umgegend und 2000 Einw. 20 km südöstlich davon Ruinen einer 228 m hohen Pyramide, auf deren Gipfel ein Fahrweg führt, und eines in die Felsen eingehauenen Palastes der Azteken.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
der 318. Planetoid. ^[= Asteroiden oder kleine Planeten, die Gruppe der sich zwischen Mars und Jupiter bewegenden Planeten. ...]
die größte der Chonos-Inseln (s. d.) ^[= (spr. tscho-) oder Guaytecas-Inseln, zur chilen. Provinz Chiloe gehöriger Archipel, reicht ...]
Magdalenenstrom, Hauptstrom von Columbia [* 12] in Südamerika, [* 13] entspringt 75 km im S. von Popayan aus einem Andensee unter 2° 5' nördl. Br., bei welchem die Central- und die Ostcordilleren auseinander treten. Der Strom bricht, im obern Laufe Wasserfälle und Stromschnellen bildend, gegen NO. hindurch und betritt bei Neiva ein breites Stufenland, durch welches er nordwärts über Ambalema fließt, bis er unterhalb Honda (5° 11' nördl. Br., in 200 m Seehöhe), wo die letzten Katarakte der Schiffahrt ein letztes Hindernis in den Weg stellen, in die große, feuchtheiße, waldige Tiefebene zwischen beiden Cordilleren eintritt und nach einem Laufe von 1570 km in das Antillenmeer mündet. Sein Delta [* 14] grenzt im O. an die Sierra Nevada de Sta. Marta und besteht aus sumpfigen Inseln zwischen den Stromarmen und kleinen Verbindungsarmen (Caños) derselben. Für die Schiffahrt ist dar gegen N. laufende Arm mit dem Hafen von Sabanilla (s. d.) der wichtigste. Die ersten ¶
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Anfange der Dampfschiffahrt wurden 1824 durch einen Deutschen gemacht; gegenwärtig wird er von verschiedenen Gesellschaften regelmäßig bis Honda (s. d.) und oberhalb desselben bis Neiva befahren. Mit Cartagena steht er durch den früher wichtigen Kanal [* 18] El-Dique in Verbindung. Mit Sta. Marta findet von Barranquilla aus über die Lagune La Cienega Verkehr statt. Die bedeutendsten Nebenflüsse sind der Cauca (s. d.), der Sogamoso und Cesar, beide von rechts. Das Stromgebiet umfaßt 303900 qkm.
nordöstl. Departamento der südamerik. Republik Columbia im W. vom Magdalenenstrom, im O. von Venezuela
begrenzt, besteht mit Ausnahme der Sierra Nevada von Sta. Marta, der Sierra de Perija und der gegen NO.
vorspringenden Halbinsel Goajira (s. d.) aus Tiefebenen mit Urwald und Savannen. Magdalena
hat auf 69800 qkm 137300 E. Die civilisierten
Landesbewohner beschäftigen sich zum Teil mit Handel und Schiffahrt. Hauptausfuhrartikel sind, außer den aus dem Innern auf dem
Magdalenenstrom kommenden Landesprodukten, Hölzer, Häute und Vieh. Die Hauptstadt Santa Marta, an der Laguna
oder Bai von Sta. Marta schön gelegen, ist seit dem Aufblühen Barranquillas (s. d.) zurückgegangen.
oder Maria Magdalena
, d. i. Maria von Magdala (s. d.), Begleiterin Jesu
(Luk. 8, 2;.
Mark.
16, 9),. wird nach alter Tradition für die
Luk. 7, 30‒50. erwähnte Sünderin gehalten, die Jesum
die Füße salbte und Vergebung ihrer Sünden von ihm erhielt. Sie soll später in einer Höhle bei Arles 30 Jahre lang Buße
gethan haben; daher ist sie in der Kunst häufig in Einzelgestalt als Büßerin dargestellt worden. Bekannt sind die drei
sich ähnelnden Bilder in der Dresdener Galerie von Correggio (angeblich), Batoni und R. Mengs. Ihr stetiges
Attribut ist die Salbenbüchse, worin sich die Salbe für die Füße des Heilands oder die Spezereien für seinen Leichnam befinden.
Nicht zu verwechseln ist sie mit Maria (s. d.) von Ägypten.
[* 19] (S. auch Noli me tangere.)