Mædrigerfluh
(Kt. Graubünden, Bez. Plessur und Ober Landquart). 2668 m. Gipfel der Amselfluh-Strelakette im Plessurgebirge, zwischen dem Schafgrind und der Thiejerfluh im S., sowie der Küpfenfluh und dem Strelapass im NO. Das Furkatli zwischen Mädriger- und Thiejerfluh ist ein leichter und gefahrloser, aber nur selten benutzter Passübergang von Arosa nach Davos, der etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Maienfelder Furka. Der Weg geht von Arosa über die Furkaalp und Thiejen links oder rechts am Schafgrind vorbei und vereinigt sich oberhalb des «leiden Staffel» mit dem über die Furka führenden Pfad.
Die Mädrigerfluh kann von Arosa oder Langwies aus über den Furkatlipass erstiegen werden, worauf man den Abstieg nach Davos Platz oder Frauenkirch nehmen kann. Die Strela-Amselfluhkette ist eine Doppelkette, gehört nach Jennings und Hoeck noch dem normalen Faltungsgebiet des Plessurgebirges an und ist als eine grosse, sehr flach liegende Falte zu deuten. Die ö. Bergreihe zeigt nach Hoeck normale Profile vom Verrucano bis zum Wettersteindolomit der Trias, während die westliche eine verkehrte Schichtfolge vom Hauptdolomit abwärts bis zum Verrucano aufweist.
Hier erscheinen speziell an der Mädrigerfluh Hauptdolomit und Liasschiefer zwei- bis dreimal in das krystalline Grundgebirge eingefaltet. Westl. von diesem normalen Faltengebirge folgt die «Aufbruchszone» von Steinmann, Jennings und Hoeck, d. h. die mit dem anstehenden Gebirge ostalpinen Charakters im O. zusammenhängende und durch einen Faltungsprozess über das Vorland des Flysch hinaufgeschobene Masse, deren Ueberschiebungs-Ausmass von Hoeck auf 3-5 km geschätzt wird. Vergl. Jennings. The geology of the Davos district (im Quarterly Journal of the Geolog. Society. Vol. 55, 1899). - Hoeck, H. Geolog. Untersuchungen im Plessurgebiet um Arosa (in den Berichten der Naturforsch. Gesellschaft zu Freiburg i. B. Bd 13, 1903). - Ferner das von Mettier verfasste Büchlein Arosa. (Europ. Wanderbilder. 225 und 226). Zürich 1894.