Mädler
,
Joh. Heinr. von, Astronom, geb. zu
Berlin,
[* 2] widmete sich dem Lehrfache, studierte seit 1822 Naturwissenschaften, insbesondere
Astronomie,
[* 3] und
wurde 1830
Lehrer am königl. Lehrerseminar zu
Berlin. Seit 1828 stellte er mit Wilh.
Beer
Beobachtungen auf der von letzterm
bei
Berlin errichteten
Sternwarte
[* 4] an, die hauptsächlich die Beschaffenheit der Oberfläche der
Planeten
[* 5] und des Mondes zum
Gegenstand hatten. Nachdem Mädler
1836 eine
Stellung als
Gehilfe an der neuerbauten
Sternwarte zu
Berlin erhalten,
ward er 1837 Professor und folgte 1840 einem Rufe als Professor der
Astronomie und Direktor der
Sternwarte nach Dorpat.
[* 6] 1858 zum
Wirkl.
Staatsrat ernannt, nahm er 1865 seine Entlassung, kehrte nach
Deutschland
[* 7] zurück und starb in Hannover.
[* 8] Von besonderer Bedeutung für die
Himmelskunde war die von ihm und
Beer herausgegebene große Mondkarte
(4
Blatt,
[* 9] Berl. 1834–36) und die ihr zur Erläuterung dienende gleichfalls mit
Beer herausgegebene
«Allgemeine
Selenographie»
(2 Bde., ebd. 1837). Seine
Arbeiten
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in Dorpat bezogen sich vorwiegend auf die Doppelsterne und die Eigenbewegungen der Fixsterne [* 11] und daraus schloß er auf eine Centralgruppe (s. Centralsonne),
um welche sich das ganze Fixsternsystem drehen sollte. Er veröffentlichte: «Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie» (Berl. 1811; 8. Aufl., Straßb. 1885),
«Beobachtungen der Sternwarte zu Dorpat», Bd. 9-16 (Dorp. 1812-66),
«Die Centralsonne» (1. u. 2. Aufl., ebd. 1846),
«Untersuchungen über die Fixsternsysteme» (2 Bde., Mitau [* 12] 1847-48),
«Beiträge zur Fixsternkunde» (Haarlem [* 13] 1855),
eine gekrönte Preisschrift, «Die Eigenbewegungen der Fixsterne» (Dorp. 1856),
«Der Fixsternhimmel» (Lpz. 1858),
«Reden und Abhandlungen über Gegenstände der Himmelskunde» (Berl. 1870),
«Geschichte der Himmelskunde» (2 Bde., Braunschw. 1872-73).