Titel
Madrazo
y
Agūdo (spr. madrādso), 1) José de,
span.
Maler, geb. zu
Santander, erhielt seine
Ausbildung auf der
Akademie in
Madrid,
[* 2] unter
David in
Paris
[* 3] und in
Rom,
[* 4] wurde nach seiner Rückkehr in sein Vaterland zum königlichen Kammermaler und 1818 zum
Direktor der
Akademie von
San Fernando
ernannt und gewann durch seine Werke sowie durch zahlreiche
Schüler bedeutenden Einfluß auf die Kunstrichtung
Spaniens. Er starb in
Madrid. Als seine besten Werke gelten: Jesus in dem
Haus des Hannas
(Museum zu
Madrid);
Kampf der Griechen und Trojaner um die Leiche des Patroklos (im Quirinal);
Triumph der göttlichen Liebe über die weltliche (Museum zu Madrid);
Madonna mit dem Kind, umgeben von Engeln;
das heilige Herz Jesu mit der Glorie der Engel (Kloster der Salesianerinnen zu Madrid).
Er veröffentlichte: »Coleccion lithographica de cuadros del rey de España« (Madr. 1826-32, 3 Bde.).
2) Federico de, Sohn des vorigen, geb. zu Rom, bildete sich bei seinem Vater und bei Winterhalter in Paris zum Historien- und Porträtmaler und machte sich vorzugsweise durch seine vornehm aufgefaßten Bildnisse bei der spanischen Aristokratie beliebt. Von seinen Historiengemälden sind hervorzuheben: Gottfried von Bouillon zum König von Jerusalem [* 5] ausgerufen (1839, Museum zu Versailles); [* 6]
Marie Christine als Nonne am Bett [* 7] Ferdinands VII. (1843);
die Bestattung der heil. Cäcilia in den Katakomben.
In der letzten Zeit hat er auch Genrebilder mit glänzender Technik (die musikalische Matinee etc.) gemalt. - Sein Bruder Pedro de ist Dichter und Kunstschriftsteller und verfaßte unter anderm den Katalog der Madrider Galerie.