Madiswil
(Kt. Bern, Amtsbez. Aarwangen). 545 m. Gem. und Pfarrdorf, im Thal der Langeten 5 km s. Langenthal. Station der Linie Langenthal-Wolhusen. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Bisegg, Ghürn, Mättenbach, Rüppiswil und Wissbach: 264 Häuser, 2093 reform. Ew.; Dorf: 142 Häuser, 1303 Ew. Landwirtschaft. 3 Käsereien. Je eine Kinderwagenfabrik, Likörfabrik, Mühle und Säge. Bei Bisegg und Ghürn sind Steinbrüche im Betrieb. Wasserversorgung in den Häusern. 4 Jahrmärkte. Heilbad Bürgisweiher. Auf der Bisegg (644 m) und der Hochwacht (782 m) schöne Aussicht auf die Alpen vom Säntis bis zur Berra.
Madiswil
wird schon in einer Urkunde von 795 erwähnt, in welcher ein Heribold seine
Güter zu Madalestwilare
der Kirche zu
Rohrbach mit der Bestimmung vergabt, dass der dortige Geistliche für des Donatoren Seelenheil eine
Messe zu
lesen habe. Grundherren zu Madiswil
waren daneben ferner noch das Kloster
St. Johann bei
Erlach, die
Klöster
St. Urban (bis 1846),
Engelberg und St. Gallen,
sowie die
Grafen von
Kiburg. Die Gerichtshoheit stand bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts
den
Herren von
Grünenberg (bei
Melchnau) zu, worauf sie 1480 an die Stadt
Bern überging, die 1545 die Leibeigenschaft aufhob.
Der dem Kloster
St. Urban gehörende Kirchensatz kam 1579 an Bern.
Auf dem Hunzen und bei
Kaseren hat man Refugien
aufgefunden.