Mol. (Madie),
Gattung aus der
Familie der
Kompositen,
[* 2] einjährige, blätterreiche, drüsig-zottig behaarte, sehr
klebrigeKräuter mit abwechselnden, ganzrandigen, selten unten gegenständigen Blättern, sitzenden oder
gestielten, an der
Spitze derÄste einzelnen oder gebüschelten oder schlaff rispig angeordneten, gelbblütigen
Köpfchen und
länglich verkehrt eiförmigen, zusammengedrückten
Achenen ohne
Pappus.
Acht amerikanische
Arten.
Madia sativaMol.
(Ölmadie), 1-1,5
m hoch, mit verästeltem, wie die ganze
Pflanze klebrigem, drüsenhaarigem
Stengel,
[* 3] lanzettlichen, halb
stengelumfassenden, ganzrandigen Blättern und kurzgestielten
Köpfchen, wird in
Chile
[* 4] schon seit undenklichen
Zeiten als
Ölpflanze
kultiviert. In
Deutschland
[* 5] wurde sie 1837 zum Anbau empfohlen. Sie verträgt jedes deutsche
Klima,
[* 6] da sie nur drei
Monate im
Boden bleibt, begnügt sich mit Mittelboden, gedeiht am besten auf sandigem Lehmboden, welcher trocken
und sonnig liegt, und leidet nicht durch Feinde.
Man säet sie im Juni, rauft die
Pflanzen, sobald die
Körner schwarz sind, legt sie in
Schwaden zum
Trocknen und schüttelt
die
Samen
[* 7] aus, sobald nur die
Köpfe trocken sind. Man erntet 1200-1500 kg vom
Hektar. Für sandigen Mittelboden scheint
die Madie Beachtung zu verdienen. Die völlig reifen
Samen sind mäusegrau, 6,5mm lang, fast geruchlos. Das daraus gepreßte
Öl schmeckt mild, angenehm, erstarrt noch nicht bei 24° und eignet sich trefflich zu Speiseöl und zum
Schmieren der
Maschinen.
Die
Samen enthalten 26-39 Proz.
Öl, müssen aber vor demPressen gebrüht werden. Die
Ölkuchen dienen als
Viehfutter.
Madin (Ölmadin, chilenische Ölpflanze), M. sativa Mol.,
engl. Cultivated Madia, frz. le madia cultivé,
eine Ölpflanze aus Chili, welche eine Zeitlang in größerem Umfange, jetzt nur selten angebaut wird, aber ein vorzügliches
Schmieröl für feinere Maschinen, Uhren etc. gibt (35% Öl). Die Pflanze hat eine tiefgehende Wurzel, verlangt deshalb tiefgründigen
Boden, gedeiht auch in leichteren Gründen, leidet nicht durch Feinde oder Krankheiten, ist genügsam
in den Anforderungen an Düngung und Boden, reiht aber sehr ungleich (in etwa 110 Tagen), verursacht große Kosten bei der
Ernte und hat einen sehr unangenehmen Geruch, sodaß sie sich nicht zum Anbau einbürgern ließ. Saatgut 25-30 kg, Ernte
6-12 m. Ztr. (1 hl hat 54 kg), mäusegrauer, dünner
Samen mit ein oder zwei stark hervortretenden Nerven; Strohernte 8-15 m. Ztr.
Das Öl kann auch in der Küche, zu Lampen, zum Einfetten von Wolle und bei der Seifenfabrikation Verwendung finden. Spezifisches
Gewicht bei rohem Öl 0,935, bei gereinigtem 0,928 bei 15° Temperatur. Erstarrungspunkt bei 24° C. - Als Handelsware
kommt Mediasamen nur selten und nur lokal vor; das Öl kann in weiteren Kreisen Absatz finden.
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Mol., Pflanzengattung aus der Familie der Kompositen (s. d.) mit nur wenigen ausschließlich amerik.
Arten, einjährigen
Gewächsen mit ganzrandigen Blättern und gelben Blütenköpfchen.
Die Stengel sind meist drüsig-zottig behaart und
sehr klebrig.
Von ihnen wird die ölgebende Madia (Madia sativaMol.) in Chile, wo die Pflanze einheimisch ist und Madi oder Melosa
genannt wird, häufig als Ölpflanze angebaut (s. Madiaöl).