Madi
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Madi,
Madi,
A-Madi, Negervolk, Niloten, wohnhaft im Quellgebiet des
Uëlle (Kibali) zwischen den Lur am
Albertsee imd den
Niam-niam im Norden.
[* 2] In ihrer Erscheinung und in ihren
Sitten zeigt sich eine große
Ähnlichkeit
[* 3] mit den
Bari; sie sind ein hübscher Menschenschlag, von hellschokoladenbrauner
Farbe und guter Muskelentwicklung, wenig prognath.
Beschneidung wird nicht geübt, dagegen werden die vier untern Schneidezähne ausgeschlagen und die
Unterlippe durchbohrt. Die Madi
sind
Ackerbauer und wohnen in pilzförmigen Strohhütten. Nach
Emin Pascha wanderten die Madi
von
Nordwesten ein.
Mol. (Madie
), Gattung aus der Familie der Kompositen,
[* 5] einjährige, blätterreiche, drüsig-zottig behaarte, sehr
klebrige Kräuter mit abwechselnden, ganzrandigen, selten unten gegenständigen Blättern, sitzenden oder
gestielten, an der Spitze der Äste einzelnen oder gebüschelten oder schlaff rispig angeordneten, gelbblütigen Köpfchen und
länglich verkehrt eiförmigen, zusammengedrückten Achenen ohne Pappus. Acht amerikanische Arten.
Madia
sativa Mol. (Ölmadie), 1-1,5
m hoch, mit verästeltem, wie die ganze Pflanze klebrigem, drüsenhaarigem Stengel,
[* 6] lanzettlichen, halb
stengelumfassenden, ganzrandigen Blättern und kurzgestielten Köpfchen, wird in Chile
[* 7] schon seit undenklichen Zeiten als Ölpflanze
kultiviert. In Deutschland
[* 8] wurde sie 1837 zum Anbau empfohlen. Sie verträgt jedes deutsche Klima,
[* 9] da sie nur drei Monate im
Boden bleibt, begnügt sich mit Mittelboden, gedeiht am besten auf sandigem Lehmboden, welcher trocken
und sonnig liegt, und leidet nicht durch Feinde.
Man säet sie im Juni, rauft die Pflanzen, sobald die Körner schwarz sind, legt sie in Schwaden zum Trocknen und schüttelt
die Samen
[* 10] aus, sobald nur die Köpfe trocken sind. Man erntet 1200-1500 kg vom Hektar. Für sandigen Mittelboden scheint
die Madie
Beachtung zu verdienen. Die völlig reifen Samen sind mäusegrau, 6,5 mm lang, fast geruchlos. Das daraus gepreßte
Öl schmeckt mild, angenehm, erstarrt noch nicht bei 24° und eignet sich trefflich zu Speiseöl und zum Schmieren der
Maschinen.
Die Samen enthalten 26-39 Proz. Öl, müssen aber vor dem Pressen gebrüht werden. Die Ölkuchen dienen als
Viehfutter.