Madách
(spr.máddahtsch), Emerich, ungar. Dichter, geb. zu
Alsó-Sztregova im Neograder
Komitat, studierte die
Rechte, wurde Notar in seinem
Komitat, zog sich jedoch 1848 vom
öffentlichen Leben zurück. Er starb in Balassa-Gyarmath. Madách
war seit 1862 Mitglied der Kisfaludy-Gesellschaft,
seit 1863 der
Ungarischen
Akademie. Sein Hauptwerk ist die philos.
Dichtung
«Az ember tragédiája» («Die
Tragödie des
Menschen»,
1861; deutsch von
Alex. Dietze,
Pest 1865; von Aug. Siebenkist, Preßb. 1886; von
Andor von Sponer, Lpz.
1891; von Jul. Lechner in Reclams
«Universalbibliothek»; von Ludw. von
Dóczi), worin die
Entwicklung der Menschheit seit dem
Sündenfall bis auf die Gegenwart in welthistor. Bildern dargestellt
wird. Die
Dichtung ist in Eduard Paulays Bühnenbearbeitung (1883; deutsch von
Alex. Fischer, 2. Aufl., Lpz. 1886) eins
der beliebtesten
Stücke des ungar. Repertoire.
M.s übrige Werke
(Ausgabe von
Paul Gyulai, 3 Bde.,
Budapest
[* 2] 1880) sind gedankenvolle
lyrische Gedichte und dramat. Fragmente.