Macias
,
genannt el Enamorado (»der Verliebte«),
galicischer
Troubadour, berühmt durch sein tragisches Ende, lebte
in der ersten Hälfte des 15. Jahrh. Er war Schildträger im
Dienste
[* 2] des
Marquis Enrique de
Villena und verliebte sich
in eine junge
Dame vom
Hof
[* 3] desselben. Obwohl dieselbe seine
Liebe erwiderte, wurde sie dennoch vom
Marquis gezwungen, einen andern
zu heiraten.
Da M. nichtsdestoweniger fortfuhr, den Gegenstand seiner
Liebe in seinen Gedichten zu verherrlichen, beklagte
sich der
Gatte deshalb bei dem
Marquis, welcher den Dichter ins Gefängnis werfen ließ, und da er auch
hier noch fortfuhr, die Geliebte zu besingen, tötete ihn jener eines
Tags durch das
Gitter durch einen Lanzenstich. Die bedeutendsten
spanischen Dichter der Zeit besangen Macias'
unglückliches
Geschick, und im
Volk wurde seine
Liebe sprichwörtlich. Von seinen
Gedichten, welche meistens im galicischen
Dialekt abgefaßt waren, sind nur wenige im
»Cancionero di
Baena«
(Madr. 1851; Leipz. 1860, 2 Bde.)
auf uns gekommen.
Eins derselben hat
Bellermann verdeutscht in: »Die alten Liederbücher der Portugiesen«
(Berl. 1840).