verliert sofort den
Satz.
Hat man von
Haus aus eine
Neun, so wird dies »großer
Schlag« genannt und
doppelt bezahlt; hat man eine
Acht, so ist dies »kleiner
Schlag«. Verkauft sich der
Bankier, so zahlt er alle
Sätze, hat er
aber großen
Schlag, so zieht er von allen das
Doppelte ein, nur der
Pointeur, welcher etwa auch eine
Neun hat, verliert einfach.
Bei gleicher
Points- und Kartenzahl gewinnt stets der Bankhalter. Die
Idee des Macao wird auch im Würfelspiel
benutzt.
(spr. -kāu), portug.
Kolonie an der Südküste
Chinas
(ProvinzKuangtung), an der meerbusenähnlichen Mündung
des Kantonflusses, 104 km von
Kanton,
[* 5] auf einer kleinen
Halbinsel, welche ein schmaler sandiger
Isthmus mit der Südspitze der
chinesischen
InselMacao verbindet. Früher
war an der
Grenze eine
Mauer gezogen, deren
Thor chinesische
Soldaten
bewachten; diese Werke sind jetzt gänzlich verfallen. Außer dieser
Halbinsel gehören zum portugiesischen
Besitz noch die
Inseln Taipa und Colovane, ein Gesamtareal von 12 qkm mit (1878) 68,086 Einw.,
wovon 63,532
Chinesen und 4476 Portugiesen, 18
Spanier, 12
Engländer, welche das gesunde
Klima
[* 6] Macaos zum
Teil von
Hongkong hierher gezogen hat.
Doch ist die
Hitze zuweilen sehr groß, namentlich während des regenreichen Südwestmonsuns. Die Stadt ist amphitheatralisch
auf einer Hügelreihe erbaut, die zu 100 m vom
Strand aufsteigt. Auf den höchsten
Erhebungen sind mehrere
Forts errichtet,
welche mit 1400
Sipahis unter portugiesischen
Offizieren bemannt sind, zwar keine strategische Bedeutung
mehr haben, der Stadt aber ein sehr malerisches Ansehen geben. Dieselbe scheidet sich in zwei bestimmt abgegrenzte
Quartiere:
die regelmäßig und schön gebaute portugiesische Stadt mit mehreren
Kirchen, aber auch zahlreichen Spielhäusern, von denen
die
Kolonie ihre Haupteinnahme bezieht, und das chinesische
Viertel mit seinem großen, geschäftigen
Bazar
und engen, schmutzigen
Gassen,
das zum saubern und stillen portugiesischen Teil den schroffsten
Gegensatz bildet. ist Sitz
des
Gouverneurs, eines
Bischofs und eines chinesischen Mandarins und Hauptsitz der französischen
Missionen in
China;
[* 7] die Klöster
sind hier aber ebenso wie in
Portugal
[* 8] 1834 aufgehoben worden.
Die größte Sehenswürdigkeit der
Insel ist die
Grotte von
Camoens, in welcher der verbannte Dichter seine berühmten
»Lusiaden«
vollendet haben soll. In der
Grotte ist seine
Büste, auf der
Höhe des
Felsens darüber ein kleiner
Tempel
[* 9] errichtet worden.
Auf dem protestantischen
Kirchhof steht das Denkmal des
Missionärs und berühmten Sprachforschers
Morrison.
Der äußere
Hafen ist sehr ungenügend geschützt, zwei innere sind eng und verschlammen mehr und mehr, daher ankern große
Kauffahrer u.
Kriegsschiffe 9-10 km von Macao bildete früher das große
Entrepot für den
Verkehr der
Fremden mit
China.
Durch die
Anlage vonHongkong wurde es aber schwer geschädigt; auch seine
Erklärung zum
Freihafen 1845 konnte
ihm nicht wieder aufhelfen, und die
Eröffnung der Traktathäfen beschränkte seinen
Handel noch mehr. Einen neuen schweren
Stoß erhielt es 1873 durch das Verbot des Kulihandels (s.
Kuli). Gegenwärtig ist der
Handel meist in den
Händen vonChinesen,
welche
Reis,
Thee,
Seide,
[* 10]
Zucker,
[* 11]
Indigo
[* 12] ausführen; die Einfuhr besteht meist in
Salz.
[* 13] Die Gesamtumsätze betragen jährlich 99,7
Mill. Mk. -
Die Portugiesen erhielten bereits 1557 gegen jährliche
Zahlung von 500
Tael das
Recht zur Niederlassung; diese
Summe wurde bis 1848 entrichtet,
wo der
GouverneurFerreira weitere
Zahlung verweigerte. Im J. 1886 hat die chinesische
Regierung eine
Aufforderung
an die portugiesische gerichtet, Macao zu räumen, indem sie dieser ein Besitzrecht nicht zugesteht. S. den
Situationsplan bei
»Kanton«.