Maastricht
Maascijk - Maastricht
![Bild 61.429: Maascijk - Maastricht [unkorrigiert] Bild 61.429: Maascijk - Maastricht [unkorrigiert]](/meyers/thumb/61/61_0429.jpeg)
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Maastricht.
[* 2] (Maas-Trecht), Hauptstadt der holländ.
Provinz
Limburg,
[* 3] am Einfluß der Jaar in die
Maas, über welche eine 162 m
lange steinerne
Brücke
[* 4] (1683 erbaut) in die jenseits gelegene Vorstadt Wijk führt,
Knotenpunkt der
Eisenbahnen
Aachen-Antwerpen,
Lüttich-Maastricht und Maastricht
-Venloo, ist ziemlich regelmäßig und schön gebaut und besitzt zwei schöne öffentliche
Plätze: den Vrijthof (Exerzierplatz) und
den großen
Markt, an deren ersterm der alte merkwürdige gotische
Dom (St. Servaas,
zum Teil aus dem 11. Jahrh.) mit der
Bildsäule
Karls d. Gr. (von
Geefs) und vielen herrlichen Gemälden
(Kreuzabnahme von
van Dyck) liegt, während auf dem andern das schöne
Rathaus (aus dem 17. Jahrh.) mit Glockenturm steht.
Thb. - Theater

* 5
Theater.
Die zweite römisch-kath.
Kirche (man zählt deren vier) ist die alte Liebfrauenkirche im spätromanischen
Stil (11. Jahrh.)
mit zwei
Krypten. Die
Reformierten besitzen zwei
Kirchen, die
Lutheraner eine, die
Juden eine
Synagoge.
Ferner
sind zu erwähnen: die
Hauptwache, der öffentliche
Park, das
Theater,
[* 5] das
Athenäum mit einer damit verbundenen höhern
Bürgerschule,
die Musikschule, eine
Gravier-,
Bossier- und Modellierschule u. a. Maastricht
gehörte früher zu den am stärksten
befestigten
Städten
Europas und war namentlich mit ausgedehnten Überschwemmungsvorrichtungen versehen;
1871-78 wurden die Werke geschleift, desgleichen die auf dem linken Maasufer am nördlichen Abhang des Pietersbergs liegende
Citadelle.
Romanzement - Römer

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Römer.Genannter Berg ist noch besonders merkwürdig durch die seit länger als einem Jahrtausend in Betrieb stehenden Sandsteinbrüche mit ihren unterirdischen Gängen. Die Zahl der meist katholischen Einwohner beträgt (1886) 30,489. In industrieller Hinsicht ist die Fabrikation von Glas, [* 6] Kristall und Töpferwaren bedeutend, speziell die Fabrik von P. Regout; außerdem gibt es Fabriken für Tapeten, Borten, Chemisetten, Waffen, [* 7] Nägel, [* 8] Papier etc. Auch treibt die Stadt starken Getreide- und Transithandel, welchem die Schiffahrt auf der Maas und dem nach Belgien [* 9] führenden Süd-Wilhelmskanal förderlich ist; unter den Bankinstituten sind der Limburgische Kreditverein und eine Hypothekenbank zu erwähnen. - ist das Trajectum ad Mosam der Römer [* 10] und gehörte unter der fränkischen Herrschaft zu Austrasien.
Später stand die Stadt unter der gemeinschaftlichen
Regierung der
Herzöge von
Brabant und der
Bischöfe von
Lüttich.
[* 11] Auf
dem Vrijthof wurde 1485
Graf Wilh.
v. d.
Mark, der
»Eber der
Ardennen«, enthauptet. Während des niederländischen. Befreiungskampfes
ward Maastricht
1579 von den Spaniern erobert und geplündert. Von den spätern Belagerungen sind besonders folgende
zu nennen, die jedesmal mit der
Einnahme der
Festung
[* 12] endeten: 1632 von dem
Prinzen
Friedrich
Heinrich von
Oranien, 1673 unter
Ludwig XIV. und 1748 und 1794 abermals von den
Franzosen. Die letzte
Blockade erfuhr es 1814 durch die
Schweden.
[* 13] Während der
Revolution von 1830 war Maastricht
fast die einzige Stadt der südlichen
Niederlande,
[* 14] in welcher sich die holländische
Besatzung gegen
die Belgier behauptete.