Mœrswil
oder Mœrschwil (Kt. St. Gallen, Bez. Rorschach). 562 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Wiesenterrasse an dem von der Hochfläche n. St. Gallen zum Bodensee sich senkenden Hang, zwischen den romantischen Tobeln der Steinach und Goldach und an der Strasse St. Gallen-Rorschach. Station der Linie St. Gallen-Rorschach. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Achen, Bühl, Büzi, Farn, Horchenthal, Hub, Meggenhaus, Neppenswil, Reggenswil und Riedern: 227 Häuser, 1584 Ew. (wovon 1394 Katholiken und 190 Reformierte); Dorf: 43 Häuser, 303 Ew. Kathol.
Kirchgemeinde; die Reformierten gehören zu den Pfarreien St. Gallen und Rorschach. Ackerbau und Viehzucht. Bis 1833 umfasste Mörswil auch noch die jetzige Gemeinde Goldach und zählte im Ganzen 20 Weiler und Häusergruppen. 3 Gasthöfe. Käsereien. Mechanische Stickerei als Hausindustrie. Schöne und von weither sichtbare Kirche. Schönes Schulhaus. Wasserversorgung in den Häusern. Mehrere religiöse und gemeinnützige Vereine. Der Bau der Linie Rorschach-St. Gallen hatte im wildromantischen Tobel der Steinach mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen; der Höhenunterschied zwischen dem Bodensee und St. Gallen beträgt bei einer horizontalen Distanz von 17 km mehr als 250 m. In Mörswil das von Dr. Hahn gegründete und wohlbekannte Lungensanatorium auf der Unteren Waid, sowie ein kürzlich vergrössertes Sanatorium auf der Oberen Waid. Vergl. den Art. Waid. Im nö. Abschnitt der Gemeinde finden sich Schieferkohlenflöze. Im Riedernholz eine Letzi, die 1292 gute Dienste leistete. 811: Maurinivilare; 824: Morinvilare; 831: Moriniswilare.