Möst
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Karl Friedrich, Bildhauer, geb. 1838 zu Gernsbach in Baden, erlernte bei seinem Vater, einem Büchsenmacher, das Zeichnen, ätzte auch in Kupfer und Stahl, lernte mit dem Grabstichel umzugehen und schnitzte in Holz. In Pforzheim begann er dann in einer Silberwarenfabrik das Modellieren, trat in München ins Polytechnikum, mußte aber seiner Gesundheit wegen München mit Karlsruhe vertauschen, wo er in der Kunstschule von Descoudres und Schirmer unterrichtet wurde. Nachdem er mehrere Büsten und die großen Sandsteinkaryatiden für das Rathaus in Mannheim gemacht hatte, ging er mit einem Reisestipendium 1864 nach Italien und studierte die ¶
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Meisterwerke Michelangelos, Canovas und Thorwaldsens. Nach seiner Rückkehr folgten zunächst wieder einige sehr gelungene Büsten und sein erstes größeres Werk: die Gruppe der Minerva mit Handel und Industrie auf der Eisenbahnbrücke in Mannheim, die ihm einen bedeutenden Namen machte und andre Arbeiten nach sich zog. Es sind namentlich: die Gruppe des Triumphs der Galatea in Karlsruhe, das Kriegerdenkmal in Mannheim und als sein Hauptwerk das eherne Siegesdenkmal in Freiburg i. Br. (enthüllt 1876), bestehend aus vier kolossalen Kriegerfiguren, sowie das 1879 enthüllte eherne Kriegerdenkmal in Pforzheim, bestehend aus einem altgermanischen Krieger von herkulischer Gestalt. Er ist seit 1872 Professor in Karlsruhe, Ritter des Zähringer Löwen- und des preußischen Kronenordens.