Märzfeld
(Campus
Martius), ursprünglich unter den merowingischen Frankenkönigen die Versammlung des fränkischen
Heers im März zum
Zweck der
Musterung. Daselbst wurden Angelegenheiten des
Kriegs erledigt und dem König die jährlichen
Geschenke
dargebracht.
Schon unter
Chlodwigs Nachfolgern hört jedoch auf gallischem
Boden das Märzfeld
auf, statt dessen versammeln
sich gelegentlich um den König die
Großen zur Beratung. Nur in
Austrasien erhielt sich die
Sitte, das
Volk alljährlich wenigstens
einmal zu berufen, gewöhnlich 1. März; da
gab es seine Zustimmung zu
Gesetzen oder huldigte einem neuen König.
Pippin der
Kleine
verlegte die Versammlung 755 in den Mai, daher sie nun auch
Maifeld genannt wurde, obwohl sie
Karl d. Gr.
gewöhnlich im Juni, Juli, selbst im
August abhielt. Daselbst erschien zu Beratungen nur die
Aristokratie, die gesamten
Freien
bloß dann, wenn zugleich der
Heerbann aufgeboten wurde.
Vgl. Waitz, Deutsche [* 2] Verfassungsgeschichte, Bd. 2 (2. Aufl., Kiel [* 3] 1870);
Ahrens, Über Namen und Zeit des Campus martius der alten Franken (Hannov. 1873).