Mürtschenstock
(Kt. Glarus).
Gipfelgruppe im nö. Teil der
Glarneralpen, 5 km s.
Obstalden. Bildet den zentralen und höchsten
Teil der
Schild-Mürtschenstockgruppe, die im N. vom
Walensee, im W. vom
Linththal, im S. vom
Sernfthal, im O. vom
Mühlebachthal
und vom
Murgthal begrenzt wird. Der Mürtschenstock
stellt eine 3 km lange,
von S. nach N. verlaufende
Kalkmauer dar, die mit sehr steilen und kahlen
Wänden ostwärts gegen das Thal der
Meerenalp, südwärts gegen das Thal der
Mürtschenalp und westwärts gegen das Thal der
Plattenalp abfällt.
Ihr zackiger Kamm ist in drei Hauptgipfel, den Buchen Mürtschen (2442 m), den Faulen Mürtschen (2415 m) und den Stock oder Bösen Mürtschen (2392 m) zerlegt. Nordwärts sinkt der Grat, an Höhe und Wildheit rasch abnehmend, über die Hochmatt (1865 m) auf die Terrassen des Kerenzerberges hinunter. An den Fuss der Felswände lehnen sich, namentlich auf der W.-Seite über dem Spanneggsee und auf der O.-Seite über der Meerenalp, mächtige Schutthalden an. Der N.-Grat des Stock ist von einem grossen Felsenfenster, dem «Stockloch», durchbrochen.
Die Hauptmasse des Mürtschens
tocks besteht aus oberem
Jura (Malm),
der in Schiltkalk, Hochgebirgskalk, Balfriesschiefer und
Troskalk gegliedert ist. Die Balfriesschiefer bilden ein sehr auffälliges, um den
Stock und den
Faulen herumlaufendes
Band, die sog. «schwarze
Schnur», die für die Gemsjagd und die Besteigung des Gipfels von Bedeutung ist. Unter dem Malm treten
auf der O.- und der
S.-Seite Dogger, Quartenschiefer, Rötidolomit mit Rauhwacke und Verrucano zu Tage. Diese Schichten bilden
zwei grosse, nach N. geneigte Falten, deren Bau an den nach W. und O. abfallenden
Wänden prachtvoll aufgeschlossen
ist. Der Mürtschenstock
gehört wie die benachbarten Gipfel
Fronalpstock,
Neuenkamm und
Alpfirzstock einer Ueberschiebungsmasse
an, die
von S. her über das Schichtensystem des
Schild und der
Berge des
Murgthals hinübergeschoben worden ist. Die drei Mürtschengipfel
werden ziemlich oft bestiegen, sind jedoch nur für geübte Kletterer erreichbar.