Mürtschenalp
(Kt. Glarus,
Gem.
Kerenzen). 1370-2100 m. Alpweide in dem vom
Gsponbach durchflossenen Thal, das sich auf der
O.-Seite
des
Schild nach NO. zieht, im N. vom
Mürtschenstock, im S. vom
Etscherzapfen,
Hochmättli und
Silberspitz
begrenzt ist und über einen steilen Terrassenabsturz von links her auf das st. gallische
Murgthal ausmündet. Die Alp hat
eine Weidefläche von 476 ha und bietet Futter für 150 Kühe und 250 Schafe. 7 Alpgebäude in 2 Gruppen bei 1624 m und 1843 m.
Das Thal der Mürtschenalp
ist in
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rotes Verrucano-Konglomerat eingesenkt, das an manchen Stellen schöne Rundhöcker und Gletscherschliffe zeigt. In den Einsenkungen
zwischen den Rundhöckern liegen kleine Torfmoore, und der obere Teil des Thales ist von mehreren Moränenwällen durchzogen.
Der Verrucano enthält, namentlich auf der S.-Seite der Mürtschenalp
(am N.-Hang des Silberspitz), kleine Lager und Gänge von
silberhaltigen Kupfererzen. Verlassene Stollen beweisen, dass diese Erze in alter, unbekannter Zeit ausgebeutet worden sind. 1849 wurde
der Bergbau von zwei Bürgern von Obstalden wieder aufgenommen und seit 1853 durch eine von Dr. Heinrich Simon gegründete
Gesellschaft mit einem Aktienkapital von 700000 Fr. betrieben. Da jedoch der Erzreichtum im Innern des
Berges stark abnahm, sah sich die Gesellschaft Ende 1861 gezwungen, den Bergbau einzustellen.
Von den drei Stollen, welche im Betriebe waren, liegen zwei s. von Mürtschenalp
Unterstafel am Hang unter der kleinen Alp
Tschermannen, der dritte im Kaltthal am N.-Fuss der Kaltthalköpfe. Bei der Sennhütte auf Mürtschenalp
Unterstafel (1624
m) sieht man noch die Ruine des Knappenhauses (Wohnhaus der Bergwerksarbeiter). Die Mürtschenalp
ist die einzige Gegend
des Kantons Glarus,
wo die Arve noch in grosser Zahl gedeiht. Vergl. Stöhr, Emil. Die Kupfererze an der Mürtschenalp
und der auf ihnen
geführte Bergbau. (Neue Denkschriften der Schweiz. naturforsch. Gesellschaft. Band 21, 1865).