Mülinen
oder Mülenen (Kt. Bern, Amtsbez. Frutigen, Gem. Reichenbach).
693 m. Kleines Dorf am Eingang ins Suldthal, am rechten Ufer der Kander, an der Strasse Spiez-Frutigen und 1,2 km n. Reichenbach.
Station der Linie Spiez-Frutigen.
Postablage, Telephon. 19 Häuser, 146 reform. Ew. Kirchgemeinde Reichenbach.
Landwirtschaft. Fremdenindustrie. Am Hang des Niesen jenseits der hier überbrückten Kander befinden sich mehrere verlassene Schieferbrüche.
Der Ort war einst ein wichtiger strategischer Punkt und als solcher eine kleine Stadt, von deren Bedeutung heute noch ein festes altes Bauwerk und ein Mauerrest zeugen.
Gehörte zu Beginn des 14. Jahrhunderts den Edeln von Wädischwil, ging dann an die Im Thurn zu Gestelenburg (La Tour Châtillon) über und wurde 1331 von Peter Im Thurn an den Berner Bürger Otto Lamparter verpfändet.
Der kurz darauf von Peter Im Thurn, dem Grafen von Greierz und dem Herrn von Weissenburg belagerte Ort wurde von den Bernern entsetzt.
Später kam er an die Herren von Weissenburg und ihre Erben, die Herren von Brandis, und wurde 1352 endgiltig von Bern angekauft. 1275: Mulinon.