Lyss
oder Liss (Kt. Bern, Amtsbez. Aarberg). 452 m. Gemeinde und grosses Pfarrdorf im Seeland, am Lyssbach und am rechten Ufer der Aare; an der Strasse Murten-Solothurn. Station der Linien Bern-Biel und Lausanne-Payerne-Lyss. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Eigenacker, Grentschel, Harderen und Rossi: 294 Häuser, 2567 reform. Ew.; Dorf: 245 Häuser, 2215 Ew. Landwirtschaft, Runkelrübenbau. Je eine Zement- und Zementröhrenfabrik, Tuchfabrik, Ziegelei, Mühle, Bierbrauerei, Buchdruckerei, Buchhandlung, Giesserei und Fabrik für Eisenbeschläge. Uhrenindustrie. Sekundarschule. Mehrere Schulhäuser. Die auf einer Anhöhe gelegene alte Kirche ist durch eine neue Kirche ersetzt worden, deren Chor und geschnitzte Holzkanzel sehenswert sind. Heimat des letzten Abtes des Klosters Frienisberg, Urs Hirsinger (1503-1528), der 1539 im Kloster Altenryf gestorben ist.
Mehrere Grabhügel nahe beim Dorf.
Auf dem Leuerenfeld muss einst eine grössere Siedelung gestanden haben.
Fund von Gegenständen aus der Römerzeit am Hüttirain.
Auf einem Hügel das Stammschloss der Edeln von Lyss.
1009:
Lissa;
1085: Lisso;
vom althochdeutschen lisca = Riedgras.