Luzzone
(Val) (Kt. Tessin, Bez. Blenio). 2500-1215 m. Linksseitiges Nebenthal des Val Blenio; steigt vom Piz Terri gegen SW. ab und mündet 3 km oberhalb Olivone zwischen Campo und Ghirone aus. Bildet eine in schwarzen Bündnerschiefern ausgewaschene wilde Schlucht mit hohen Steilwänden, über die zahlreiche Wasserfälle herunter rauschen. Dem schön bewaldeten untern Thalabschnitt folgt ein guter Fussweg bis zu der von Felsen umschlossenen Alpe al Sasso (1482 m), von der aus das Thal als immer enger und düsterer werdendes Tobel gegen NO. sich fortsetzt. Mit dem Val Luzzone vereinigen sich bei dieser Alpweide von NW. her das vom Piz Coroi herabkommende Val Cavallasca und von SO. her das in der Eiswelt um den Piz Sorda, Piz Cassimoi, Piz Casinell, Torrone di Nava und Plattenberg beginnende Val Scaradra. Alle diese drei oberen Thalarme werden von schlecht unterhaltenen, holprigen Fusspfaden durchzogen. Der durch den Hauptarm führende Weg vermeidet die Thalsohle und zieht über schmale Wiesen- oder Felsterrassen bis zur Alpe Refuggio (1690 m), wo von NW. her das Val Sciudedio, von O. her ein an den Vernokhörnern und am Piz Alpettas beginnendes unbenanntes Thälchen und von NO. her eine ebenfalls namenlose, vom Piz Terri herabsteigende Furche sich miteinander vereinigen. Gegen N. gelangt man von der Alpe Refuggio über die Alpweide von Motterascio (oder Monterascio; 2200 m) auf das Hochplateau der Greina. Vergl. die Art. Val Carasina, Val Cavallasca und Val Scaradra.