Luthardt
,
Christoph Ernst, prot. Theolog, geb. zu Maroldsweisach in
Unterfranken, studierte
zu
Erlangen
[* 2] und
Berlin,
[* 3] wurde 1847 Gymnasiallehrer in
München,
[* 4] habilitierte sich 1851 in
Erlangen, wurde 1854 außerord. Professor
der
Theologie in
Marburg
[* 5] und 1856 ord. Professor der systematischen
Theologie und neutestamentlichen Exegese in
Leipzig.
[* 6] 1865 wurde
er Konsistorialrat, 1887
Geh. Kirchenrat, 1893 königlich sächs.
Geheimer Rat; seit 1871 ist er Domherr
des Hochstifts Meißen.
[* 7] Luthardt
gehört der konfessionell-luth.
Richtung, der sog. Erlanger Schule, an. Unter seinen theol. Arbeiten sind hervorzuheben: «Das Johanneische Evangelium» (2 Bde., Nürnb. 1852 - 53; 2. Aufl. 1875),
«Die Lehre [* 8] von den letzten Dingen» (Lpz. 1861; 3. Aufl. 1885),
«Die Lehre vom freien Willen» (ebd. 1863),
das «Kompendium der Dogmatik» (ebd. 1865; 9. Aufl. 1893),
«Die Ethik Luthers» (ebd. 1867; 2. Aufl. 1875),
«Die Ethik des Aristoteles» (ebd. 1869-76),
«Der Johanneische Ursprung des vierten Evangeliums» (ebd. 1874),
«Die antike Ethik in ihrer geschichtlichen Entwicklung» (ebd. 1887),
«Geschichte der christl. Ethik» (1. Hälfte: «Vor der Reformation», ebd. 1888; 2. Hälfte: «Seit der Reformation», ebd. 1893); in Zöcklers «Handbuch der theol. Wissenschaften», Bd. 3: «Systematische Theologie» (Nördl. 1884; 3. Aufl., Münch. 1890) und in desselben «Kurzgefaßtem Kommentar zum Neuen Testament», Bd. 2 u. 3: «Evangelium Johannis» und ¶
mehr
«Römerbrief» (Münch. 1880–87, 2. Aufl. 1894),
ferner das «Kompendium der theol. Ethik» (Lpz. 1896). Für ein größeres Publikum berechnet sind: die «Apologie des Christentums» (Bd. 1, Lpz. 1804; 11. Aufl. 1889; Bd. 2, 6. Aufl., ebd. 1890; Bd. 3, 4. Aufl., ebd. 1889; Bd. 4, 2. Aufl., ebd. 1880),
«Die Kirche nach ihrem Ursprung, ihrer Geschichte, ihrer Gegenwart» (mit Kahnis und Brückner, ebd. 1865; 3. Ausg. 1888),
«Gesammelte Vorträge» (ebd. 1870),
«Die Kirche in ihrer Bedeutung für das öffentliche Leben» (ebd. 1882),
«Zur Einführung in das akademische Leben und Studium des Theologen» (ebd. 1892). Auch hat
er mehrere «Predigtsammlungen» (Bd.
1–11, ebd. 1801–92 u. ö.) und «Erinnerungen aus vergangenen Tagen» (ebd. 1889; 2. Aufl. 1891) veröffentlicht. Luthardt
übt
großen Einfluß durch seine «Allgemeine evang.-luth. Kirchenzeitung» (seit 1868) aus, der seit 1880 das «Theol.
Litteraturblatt» und die (eingegangene) «Zeitschrift für kirchliche Wissenschaft
und kirchliches Leben» zur Ergänzung dienen.