Lustgas
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s. v. w. Stickstoffoxydul. ^[= (Stickstoffmonoxyd, Stickoxydul, Lustgas, Lachgas) N2O entsteht bei vorsichtigem Erhitzen von ...]
Lustgas
329 Wörter, 2'449 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Lustgas,
s. v. w. Stickstoffoxydul. ^[= (Stickstoffmonoxyd, Stickoxydul, Lustgas, Lachgas) N2O entsteht bei vorsichtigem Erhitzen von ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Lustgas,
Lachgas, Stickstoffoxydulgas, Stickoxydul, N2O, eine 1772 von Priestley entdeckte und 1799 von Davy untersuchte Oxydationsstufe des Stickstoffs, welche früher nur in den Laboratorien als chem. Präparat im kleinen bereitet wurde, gegenwärtig jedoch, seit seiner Einführung in die Therapie, im großen dargestellt wird. Es ist ein farbloses Gas von süßlichem Geruch, das, eingeatmet, beim Menschen eine eigentümliche Erregung, Ohrensausen, ein besonderes Wohlbehagen im Körper und dann die Erscheinungen der Heiterkeit hervorruft, bis allmählich die Sinne schwinden.
Bei fortgesetzter Atmung erfolgt vollständige Bewußtlosigkeit und schließlich der Tod. Diese schon von Davy beobachtete Eigenschaft
des Lustgas
, Bewußtlosigkeit hervorzurufen, wurde indes erst später praktisch verwertet. Bereits 1844, also
drei Jahre früher, als das Chloroform von Simpson eingeführt wurde, wandte Horace Wells das Lustgas
an sich selbst an, wobei ein
Chemiker, Colton, die Narkose leitete. Verbreitung fand diese Methode aber erst seit 1867, als durch den Pariser Zahnarzt Evans
die Lustgas
narkose beim Zahnziehen Verwertung fand.
Das Lustgas
wird jetzt allgemein durch Erhitzen von salpetersaurem Ammoniak und Waschen des sich entwickelnden Gases durch Eisenvitriollösung,
dann durch Natronlauge und endlich durch Kalkmilch dargestellt. Interessant ist die Kompression des Gases behufs kaufmännischer
Verwertung. Das komprimierte Gas gelangt in eisernen Flaschen in den Handel; es wurde in Deutschland
[* 3] durch
die Londoner Firma Ash and Son eingeführt. Für die Anwendung des Gases wurden zahlreiche Apparate konstruiert, um die Inhalationen
zu erleichtern. Es finden sich einfache Mundstücke, durch welche das Gas ohne weiteres hindurchströmt, und kompliziertere,
welche das gleichzeitige Eintreten von Luft gestatten; für länger dauernde Anästhesien hat P. Bert die
Einatmung eines Gemisches von und Sauerstoff unter doppeltem Atmosphärendruck vermittelst des pneumat. Apparats empfohlen.
Was die Anwendung des Lustgas
betrifft, so steht jetzt fest, daß es zur Narkose nur in solchen Fällen benutzt werden soll, in
welchen es sich um eine nur kurze Schmerzstillung (wie bei Zahnoperationen) handelt. (S.auch Anästhesieren.)
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Vgl. Grohnwald, Das Stickstoffoxydulgas als Anästhetikum (Berl. 1872);
Kappeler, Anästhetika (Stuttg. 1880);
Schrauth, Das und seine Verwendbarkeit in der Chirurgie (Lpz. 1886).
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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61.392 | Lustgas | Kappeler | Anästhetika | (Stuttg. 1880) |
61.392 | Lustgas | Grohnwald | Das Stickstoffoxydulgas als Anästhetikum | (Berl. 1872) |
61.392 | Lustgas | Schrauth | Das L. und seine Verwendbarkeit in der Chirurgie | (Lpz. 1886) |
15.320 | Stickstoffoxydul | Schrauth | Das Lustgasund seine Verwendbarkeit in der Chirurgie | (Bonn 1889) |
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