Lusitanĭen,
altröm. Provinz von Hispanien, umfaßte den westlichen Teil des Landes von der Südküste bis nördlich zum Durius (Douro), also die Hauptmasse des jetzigen Portugal [* 2] sowie Teile von Leon und Spanisch-Estremadura, und grenzte im N. und O. an das tarraconensische Hispanien, im SO. an die Provinz Bätica. Hauptfluß des Landes war der Tagus (Tajo); die Grenze gegen Bätica bildete der Anas (Guadiana). Benannt war die Provinz nach den Lusitanern, einem mächtigen und tapfern iberischen Volk, welches in den fruchtbaren Strichen zu beiden Seiten des Tagus wohnte und unter Führung des Viriathus (s. d.) den Römern lange Zeit hartnäckigen Widerstand leistete. Ihre Hauptstadt war Osilipo (Lissabon). [* 3] Die übrigen Hauptvölker waren die Vettonen, im NO., und die Keltiker, südlich vom Tagus. Als bedeutende Städte sind noch zu nennen: Pax Julia (Beja), Augusta Emerita (Merida), eine bedeutende Handelsstadt, Norba Cäsarina (Caceres), Salmantica (Salamanca), Balsa (Tayira) u. a. ¶