Luschka
,
Hubert von,
Mediziner, geb. zu
Konstanz,
[* 2] widmete sich anfangs der
Pharmazie, studierte seit 1841 in
Freiburg
[* 3] und
Heidelberg
[* 4]
Medizin, ward 1845
Assistent von Stromeyer in Freiburg
und siedelte 1849 als
Prosektor und außerordentlicher
Professor nach
Tübingen
[* 5] über, wo er 1855 die ordentliche Professur der
Anatomie erhielt. 1865 wurde ihm der persönliche
Adel
verliehen. Er starb Luschka
hatte als
Lehrer und
Forscher eine hervorragend praktische
Richtung.
Durch seine »Anatomie des Menschen in Rücksicht auf das Bedürfnis der praktischen Heilkunde« (Tübing. 1862-1869, 3 Bde.) löste er die Aufgabe, dem Bedürfnis des Arztes und Chirurgen allseitig zu genügen und die Anatomie mit der klinischen Medizin und der Chirurgie zu verknüpfen. Besonders hat er die topographische Anatomie durch eigne Untersuchungen und Beobachtungen wesentlich gefördert, wobei ihm die Methode der Fixierung innerer Organe mittels langer Nadeln [* 6] vor dem Öffnen der Leiche wesentliche Dienste [* 7] leistete.
Auch war er einer der ersten, welche behufs topographisch-anatomischer Forschungen Durchschnitte an gefrornen Leichen machten. Er schrieb: »Die Nerven [* 8] in der harten Stirnhaut« (Tübing. 1850);
»Die Struktur der serösen Häute des Menschen« (das. 1851);
»Der nervus phrenicus des Menschen« (das. 1853);
»Die Adergeflechte des menschlichen Gehirns« (das. 1855);
»Die Brustorgane des Menschen in ihrer Lage« (das. 1857);
»Die Halbgelenke des menschlichen Körpers« (Berl. 1858);
»Die Halsrippen und die ossa suprasternalia« (Wien [* 9] 1859);
»Der Herzbeutel und die Fascia endothoracica« (das. 1859);
»Der Hirnanhang und die Steißdrüse des Menschen« (Berl. 1860);
»Der Schlundkopf des Menschen« (Tübing. 1868);
»Über Maß- und Zahlenverhältnisse des menschlichen Körpers« (das. 1871);
»Der Kehlkopf [* 10] des Menschen« (das. 1871);
»Die Lage der Bauchorgane« (Karlsr. 1873) u. a.