Lurlei
(Lorelei, von Lei, altsächs. leia, »Schieferfels«),
ein zwischen St. Goar und Oberwesel senkrecht aus dem Rhein aufsteigender und früher den Schiffern gefährlicher Felsen, 130 m hoch (über dem Rhein),
seines prachtvollen
Echos wegen berühmt. Die
Sage von der Zauberin oder
Nixe Lurlei
, welche daselbst ihr
Wesen treibt, wurde von
Kl.
Brentano (»Zu Bacherach
am
Rheine wohnt eine Zauberin etc.«) um 1800 erfunden, ging dann ins
Volk über und ist auch von neuern
Dichtern vielfach behandelt und variiert worden, am gelungensten von H.
Heine in seinem bekannten Gedicht. Den
Felsen selbst
erwähnt bereits der mittelhochdeutsche Dichter
Marner: »Der
Nibelungen
Hort liegt in dem Lurlenberge«
. Durch denselben führt
seit 1861 ein 397 m langer Eisenbahntunnel.
Vgl. Leimbach, Die Lorelei-Dichtungen (Braunschw. 1879).