Lupine
,
Feigbohne oder Wolfsbohne
(Lupinus Lupine
), zur Familie der
Leguminosen
[* 3] (s. d.),
Abteilung der Papilionaceen, gehörende
Pflanzengattung, mit gefingerten
Blättern, großen in gebüschelten oder quirligen, gedrungenen
Trauben stehenden
Blüten,
zweilippigem
Kelch, zehn miteinander verwachsenen
Staubgefäßen und geschnäbelten Schiffchen der Schmetterlingsblume.
Ihre
Arten, einjährige oder ausdauernde Kräuter, sind namentlich im Gebiete des Mittelländischen
Meers und in der gemäßigten
und warmen Zone Nordamerikas zu Hause. In
Deutschland,
[* 4]
Frankreich,
Italien
[* 5] und
Spanien
[* 6] werden am meisten angebaut: die gelbe
Lupine
(Lupinus luteus s.
Tafel:
Futterpflanzen I,
[* 1]
Fig. 17), die blaue oder schmalblätterige Lupine
(Lupinus angustifolius
Lupine
), die weiße Lupine
Lupinus albus und die rauhhaarige Lupine
(Lupinus hirsutus Lupine
). Da die Lupine
vermöge ihrer reichen Bewurzelung
und ihres kräftigen Assimilationsvermögens auch noch auf magerm Sandboden gedeiht, so hat sie sich namentlich in manchen
Gegenden des nördl.
Deutschlands
[* 7] sowohl zur Gründüngung (s. d.) als auch für Fütterungszwecke
weite
Verbreitung verschafft.
Der Futterwert der Lupine
nkörner ist ein hoher, wird jedoch beeinträchtigt durch das Vorhandensein von
Bitterstoffen
(Lupinin,
s. d.) sowie durch das Auftreten der
Lupinose (s. d.). Die 1820 von von Wulffen aus Südfrankreich nach
Deutschland eingeführte
weiße Lupine
ist, da sie im nördl.
Deutschland nicht mehr zur Reife kommt, durch die gelbe und blaue Lupine
in
neuerer Zeit verdrängt worden. Die Saat der Lupine
erfolgt im März oder April; an Saatmenge sind nötig 1-2,6 hl
pro
Hektar, je nach der Art der angebauten und je nach dem Nutzungszwecke, Gründüngung, Heu-, Samengewinnung
u. s. w. An Samen
[* 8] erhält man 8 - 25 hl á. 80 - 85 kg pro
Hektar. Als Zierpflanzen werden besonders die weiße, rauhhaarige
und ägyptische
(Lupinus prolifer Lupine
) gehalten. -
Vgl.
Kette, Die Lupine
als Feldfrucht (9. Aufl., Berl. 1891).