Lupe
,
[* 3] Loupe (frz.) oder Vergrößerungsglas, eine zur Beobachtung kleiner Gegenstände bestimmte konvexe Glaslinse von kurzer Brennweite. Bringt man kleine Gegenstände sehr nahe vor das Auge, [* 4] so kann man dieselben nicht deutlich sehen, weil das Auge allein die von dem nahen Körper ausgehenden sehr divergierenden Lichtstrahlen nicht so weit brechen und so stark konvergierend machen kann, daß das durch diese Brechung [* 5] entstehende Bild deutlich auf der Netzhaut des Auges erscheint; es würde das Bild vielmehr erst weit hinter der Netzhaut entstehen.
Stellt man nun zwischen den Gegenstand und das
Auge eine konvexe Glaslinse (s. Linse),
[* 6] so kommt sie dem
Auge durch die Hinzufügung ihrer brechenden Kraft
[* 7] zu Hilfe und bei passender
Stellung gerade so weit, daß das
Bild des Gegenstandes
in voller Deutlichkeit auf der Netzhaut und zwar vergrößert erscheint. Die Vergrößerung kann man
dadurch ungefähr berechnen, daß man mit der
Brennweite der Linse in die deutliche Sehweite des
Auges dividiert. So würde
bei einer deutlichen Sehweite von 20 cm eine Linse von 2 cm
Brennweite zehnfach vergrößernd wirken. Die Lupe
zählt zu den
einfachen Mikroskopen (s. d.). Sie ist bei starker Vergrößerung
mit bedeutender achromatischer und sphärischer
Abweichung behaftet.
Bessere Lupe
sind daher als Linsenkombinationen (s.d.) ausgeführt.