Lungenrese
ktion,
die operative Entfernung kranker Lungenabschnitte, wurde zuerst von
Block in
Danzig
[* 2] als Heilmittel
für solche Fälle von
Tuberkulose, in denen nur kleinere umschriebene Erkrankungsherde vorhanden sind,
vorgeschlagen und, nachdem er an
Hunden wiederholt die
Operation mit Erfolg ausgeführt, 1882 auch an einem schwindsüchtigen
Mädchen vorgenommen. Da dasselbe jedoch alsbald nach der
Operation starb und da die
Tuberkulose eine Allgemeinkrankheit ist,
bei welcher sich niemals mit Bestimmtheit angeben läßt, welche
Teile ausschließlich erkrankt sind, so kam die
Lungenrese
ktion sehr bald in Mißkredit und ist nach den neuern Forschungen über das Wesen der
Tuberkulose (s. d.) als durchaus unstatthaft
zu verwerfen. Auch die Versuche, die tuberkulösen Lungeninfiltrate und Lungenhöhlen durch parenchymatöse
Injektionen (Einspritzungen
von
Arzneimitteln in das erkrankte Lungengewebe) zur
Heilung zu bringen, sind jetzt als nutzlos wieder aufgegeben
worden. Dagegen hat man
Abscesse und
Kavernen (s.
Lungenschwindsucht) mit gutem Erfolg operativ behandelt und
Geschwülste durch
Lungenrese
ktion entfernt.