Lunge
nprobe
(Pneumobiomantik), der mit der
Lunge
[* 2] eines toten neugeborenen
Kindes angestellte Versuch, der die Beantwortung
der Frage, ob das
Kind geatmet habe oder nicht, begründen soll. Bei diesem Versuch werden die
Lungen aus
der
Brusthöhle entfernt und vorsichtig in ein mit Wasser angefülltes
Gefäß
[* 3] gebracht, wobei man beobachtet, ob sie untersinken
oder schwimmen, und ob sie bei Druck unter Wasser Luft entwickeln. Auf diese
Weise werden dann auch einzelne
Lunge
nstücke untersucht.
Schwimmt die Lunge, so ist sie lufthaltig, und das Kind hat geatmet, daher nach der Geburt gelebt. Die Gewißheit hierüber ist besonders in Fällen von Verdacht auf Kindesmord von höchster Wichtigkeit. Die Probe ist indes nicht ganz zuverlässig, da beobachtet wurde, daß die Luft, auch wenn die Lungen geatmet haben, unter Umständen wieder verschwinden kann, und andererseits bei vorgeschrittener Fäulnis die Lunge durch Fäulnisgase luft- oder besser gashaltig wird.