Lungenatel
ektăsis
(griech.), derjenige Zustand des
Lungengewebes, bei welchem die Lungenbläschen
zusammengefallen und luftleer sind. Die Lungenatel
ektasis kann eine Fortdauer des Fötalzustandes der
Lungen sein, von der
Geburt an datieren
und ihre
Ursache in den Umständen haben, welche den
Eintritt der
Luft in die Lungenbläschen der Neugebornen
hinderten, wie z. B. zu kraftlose Einatmung, große Lebensschwäche des
Kindes, oder sie kann später erworben sein, wenn
bei kraftlosen
Kindern oder sehr heruntergekommenen Kranken einzelne Lungenabschnitte lange Zeit hindurch bei der
Atmung nicht
ausgedehnt werden.
Besteht die Lungenatel
ektasis lange, so veröden die befallenen
Partien; ist ihr Gebiet ein beschränktes, so kann das
Leben des
Kindes fortbestehen. Die ist nicht in allen
Fällen sicher zu erkennen; man vermutet sie, wenn ein neugebornes
Kind
oberflächlich atmet, eine schwache und klanglose
Stimme, ein blasses, manchmal bläulichrotes
Gesicht
[* 2] hat, wenn es schlecht
saugt, viel schläft, an Stickanfällen und Zuckungen leidet. Die naturgemäße
Hilfe gegen das Übel
besteht in der künstlichen Anregung des
Kindes zum kräftigen Einatmen, z. B. auf reflektorischem Weg durch sanfte
Schläge
auf die
Hinterbacken, durch Schwenken des
Körpers, Bespritzen des Brustkorbs mit kaltem
Wasser, Auswischen des
Schleims aus
dem
Munde, Darreichung eines milden
Brechmittels oder direkte
Entfernung der Schleimmassen durch Saugen
mittels eines
Katheters.
Die Kompressionsatelektasie entsteht durch Druck auf die Lunge, [* 3] am häufigsten veranlaßt durch Flüssigkeit im Brustfellsack oder im Herzbeutel, durch Verkrümmung der Wirbelsäule oder Geschwülste im Brustkorb, durch Heraufdrängen des Zwerchfelles infolge großer Unterleibsgeschwülste oder Bauchwassersucht. Der Einfluß namentlich größerer, durch Kompression atelektatischer Lungenpartien auf den Organismus ist ungemein nachteilig wegen der Behinderung des Blutumlaufs in den Lungen; es tritt Stauung im rechten Herzen, im gesamten Venensystem und den gesunden Lungenpartien ein, so daß es schließlich sogar zu Lungenödem (s. d.) kommen kann. Die Behandlung der Kompressionsatelektasie hat vor allen Dingen gegen die veranlassenden Momente vorzugehen; hochgradige Stauung in den Lungen kann lokale Blutentziehung und selbst einen Aderlaß notwenig ^[richtig: notwendig] machen.