Lumme
(Uria Lumme
),
Gattung aus der
Ordnung der
Schwimmvögel
[* 2] und der
Familie der
Alken (Alcidae), Seevögel des höchsten
Nordens mit verhältnismäßig langen
Flügeln, sehr kurzem, breitem
Schwanz und mäßig komprimiertem
Schnabel mit abgerundeter
Firste und Dillenkante. Sie schwimmen und tauchen vortrefflich, fliegen mäßig gut, halten sich
fast nur beim
Brüten am Land auf, leben von
Fischen und
Krebsen und bilden beim
Brüten große Siedelungen. Die
Teiste (Grilllumme
,
Seetaube,
Stechente,
Uria
Grylle
Lath.), 34
cm lang, 57
cm breit, mit verhältnismäßig langem, schlankem, geradem
Schnabel, weit
nach hinten stehenden
Füßen, kleinen, schmalen, spitzen
Flügeln und kurzem, abgerundetem
Schwanz, ist
samtschwarz, mit weißem Flügelschild, braunen
Augen, schwarzem
Schnabel und roten
Füßen.
Sie findet sich zwischen 80 und 58° nördl. Br., kommt im Winter an die deutschen Küsten, lebt paarweise oder einzeln, ist wenig scheu, sanft, gutmütig, aber minder gesellig als die übrigen Arten und legt auf den Vogelbergen des Nordens in Felsenritzen zwei weißliche, grau und braun gefleckte Eier. [* 3] Werden ihr diese geraubt, so legt sie noch ein Ei. [* 4] Beide Eltern brüten und sitzen so fest auf den Eiern, daß man sie mit der Hand [* 5] fortnehmen kann. Die Norweger sammeln nur die Eier, Isländer und Grönländer essen auch die Vögel; [* 6] die Federn werden gleichfalls benutzt.
Die Trottellumme
(Troil- oder dumme Lumme,. U. Lomvia
Brünn.,
[* 7] U. Troile aut.,
s. Tafel
»Schwimmvögel III«)
[* 8] ist 46
cm lang, 72
cm breit, mit mittellangem, geradem, auf der
Firste sanft gewölbtem, zugespitztem
Schnabel, sehr schmalen, spitzigen
Flügeln und sehr kurzem
Schwanz, ist am Vorderhals und Oberkörper samtbraun,
an der Unterseite weiß, mit weißer Flügelbinde, an den Seiten braun längsgestreift, mit braunem
Auge,
[* 9] schwarzem
Schnabel
und bleigrauen
Füßen.
Sie hat etwa dieselbe Verbreitung wie die vorige, gleicht dieser auch in der Lebensweise, taucht aber noch besser, ist geselliger und zeigt besonders beim Brüten die größte Vertrauensseligkeit. Im Winter kommt sie mit zwei andern Arten auch an die deutschen Küsten. Die von ihnen in Scharen besetzten Felsen (Vogelberge) gleichen großen Bienenstöcken, in welchen die Pärchen höchst friedfertig dicht nebeneinander brüten; sie legen ein einziges, spangrünes, dunkel geflecktes Ei (s. Tafel »Eier II«) auf den nackten Felsen.
Man erntet die
Vogelberge regelmäßig ab, um
Eier und
Junge zu gewinnen, von welchen die letztern für den Winterbedarf eingepökelt
werden. Der
Krabbentaucher (Alklumme
, Mergulus
Alle Viell.) ist 25
cm lang, 42
cm breit, mit kurzem, dickem,
oben gewölbtem,
an der
Schneide stark eingezogenem, scharfspitzigem
Schnabel, auf der Oberseite dunkel-, am Vorderhals
mattschwarz, an der Unterseite weiß, seitlich braun
gestreift, mit breit weiß gesäumten Armschwingen, dunkelbraunem
Auge,
schwarzem
Schnabel und
Fuß, findet sich bei
Spitzbergen,
Nowaja Semlja,
Grönland etc., nördlich bis über den 82.° nördl.
Br. hinaus, übertrifft alle Lumme
an Beweglichkeit, zeigt sich ihnen im übrigen gleich,
nährt sich besonders von kleinen
Krebstieren und legt ein bläulich schimmerndes
Ei.
Sein
Fleisch gilt als Leckerbissen.