Titel
Lugo
,
1) span.
Provinz in der
Landschaft
Galicien, grenzt im N. an das
Meer, im O. an
Asturien und
Leon, im
S. an
Orense, im
W. an
Pontevedra und
Coruña und hat einen Flächenraum von 9880 qkm (179,4 QM.).
Das Land ist zum großen Teil gebirgig; es enthält im SO. die zum Kantabrischen
Gebirge gehörigen
Sierras de
Picos und del
Caurel (1624 m), welche durch den
Paß
[* 2]
Puerto de Piedrafita (1123 m) getrennt sind. Den Nordosten und
Norden
[* 3] erfüllen zahlreiche
Ausläufer des Kantabrischen
Gebirges, welche allmählich gegen die
Küste zu abfallen, darunter die
Montes
de los
Tejos (1099 m). Im W. befinden sich mehrere zum galicischen
System gehörige Berggruppen, wie El
Faro (1156 m).
Der
Paß
Puerto
Bello (510 m) erleichtert den
Verkehr gegen
Coruña.
Ebenen finden sich hauptsächlich im
Zentrum um die Stadt Lugo
herum
und im S. bei Monforte. Die Meeresküste ist zerrissen und bildet zahlreiche Rias. Hauptfluß ist der
Minho, welcher hier
entspringt und die
Provinz in südlicher
Richtung durchströmt.
Beim
Austritt aus der
Provinz nimmt
er den
Sil auf. Außerdem fließen gegen N. mehrere Küstenflüsse dem
Meer zu, wie Navia,
Rivadeo, Landrove etc. Die
Bevölkerung
[* 4] beträgt
(1878) 410,810
¶
mehr
Seelen (1884 auf 424,000 geschätzt), d. h. 42 pro QKilometer. Dieselbe lebt hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht, [* 6] während Handel und Industrie wegen der mangelhaften Verkehrsmittel im Innern (das galicische Eisenbahnnetz ist noch im Bau) und des Mangels an guten Häfen von keiner Bedeutung sind. Waldungen, Weidetriften, Erzgänge (auf Eisen, [* 7] Blei, [* 8] Antimon) und Mineralquellen sind reichlich vorhanden; die Ebenen und Thäler zeichnen sich durch fruchtbaren Boden aus.
Landwirtschaftliche Produkte sind insbesondere: Getreide, [* 9] Bauholz, Flachs, Wolle, Käse. Die wichtigern Industriezweige sind Leinweberei und Thonwarenindustrie. An der Küste werden auch Fischfang und Ausfuhr von gesalzenen Fischen betrieben. Die Provinz umfaßt elf Gerichtsbezirke (darunter Mondoñedo, Rivadeo, Vivero). Die gleichnamige Hauptstadt liegt am linken Ufer des Minho und an der Eisenbahn Leon-Gijon, ist von uralten Mauern mit Türmen umgeben und hat 5 Kirchen, ein theologisches Seminar und (1884) 19,701 Einw., welche Gerberei und Leinweberei, Kremortartarifabrikation und Handel mit Vieh und gepökeltem Fleisch treiben. Dabei heilkräftige, schon zur Zeit der Römer [* 10] berühmte Schwefelquellen (von 32-38° C.). ist Sitz eines Gouverneurs und eines Bischofs. Die Stadt ward von den Römern unter dem Namen Lucus Augusti gegründet. -
2) Kreishauptstadt in der ital. Provinz Ravenna, an der Eisenbahn Bologna-Ravenna, hat (1881) 9198 Einw., lebhaften Handel mit Getreide, Wein, Vieh, Hanf und Seide, [* 11] einen großen, für die ganze Romagna wichtigen Jahrmarkt (1.-30. Sept.), ein Lyceum, ein Gymnasium, eine technische Schule und eine Kommunalbibliothek (15,000 Bände).