Lugāno
(deutsch Lauis), der größte und betriebsamste Ort des schweizer. Kantons Tessin, früher mit Bellinzona und Locarno abwechselnd die kantonale Hauptstadt, Station der Gotthardbahn, in wundervoller Lage am Luganer See. Rings um die Stadt, auf den Uferterrassen, schimmern Landhäuser aus dem Grün der Reblauben und Kastanien, der Orangen- und Ölbäume; das schönste Panorama entfaltet sich auf dem nahen San Salvatore (909 m). Zu den bemerkenswertesten Gebäuden gehören die nach Bramantes Plan erbaute, aber unvollendete St. Lorenz- oder Stiftskirche mit schönem Schnitzwerk, die Kirche Santa Maria degli Angeli mit einer Kreuzigung von B. Luini, die Kirchen Santa Marta und San Rocco.
Die Stadt hat seit 1853 nur zwei Klöster. Sie zählt (1880) 6129 Einw.
Jenseit des
Sees liegen die sogen. Windkeller von Caprino (cantine di Caprino),
natürliche Höhlungen im
Felsen, in denen sich der
Wein vortrefflich hält. Die achttägige Oktobermesse ist ein bedeutender
Viehmarkt: bis 10,000
Stück
Rindvieh (weniger
Pferde)
[* 2] werden zugeführt. Seit einiger Zeit ist Lugano
besuchter Luftkurort geworden.
Vgl. Beha, und seine Umgebungen (St. Gallen 1866);
Thomas, Mitteilungen über Lugano
als Luftkurort
(Erlang.
1873);