Luftröhren
schnitt
(griech. Tracheotomie), chirurg. Operation, wobei man von der vordern Seite des Halses aus einen blutigen Weg in die Luftröhre bahnt, um durch denselben den Aus- und Eintritt der Ausatmungsluft aus den Lungen und in dieselben auch dann noch zu ermöglichen, wenn dies durch den Kehlkopf [* 2] nicht oder nicht genügend erfolgt. Am häufigsten findet dieser Fall statt beim Krupp des Kehlkopfes und bei der brandigen Rachenbräune, wo die obern Luftwege, namentlich der Kehlkopf, mit festen Ausschwitzungsmassen verlegt sind, und wo die Gefahr um so gewisser ist, je jünger das Kind und je enger daher die Luftwege sind.
Auch die Verengerungen des Kehlkopfes durch polypöse und andre Geschwülste, durch tuberkulöse Geschwüre mit Schwellung der Kehldeckelbänder (s. Tafel »Halskrankheiten«), [* 3]
syphilitische
Narben etc. können den Luftröhren
schnitt erheischen. An
und für sich ist der eine ungefährliche
Operation.
Mittels des Luftröhren
schnitts beim
Krupp würde
man um vieles günstigere
Resultate erzielen, wenn man sich entschließen könnte, früher zur
Operation zu schreiten, als dies gewöhnlich
der
Fall ist. - Ist die
Operation ausgeführt worden, so legt
man in die frische Luftröhren
wunde eine gekrümmte silberne
Kanüle
ein, damit der Luftstrom frei aus- und eintreten könne. Nach Beseitigung des Hindernisses im
Kehlkopf, wegen dessen man die
Operation vorgenommen hat, entfernt man die
Kanüle und sucht die Luftröhren
fistel wieder zum Verschluß
zu
bringen. In neuester Zeit haben amerikanische
Ärzte versucht, den Luftröhren
schnitt durch
Einführen eines Gummischlauchs von der Mundhöhle
aus zu ersetzen.