Lüneburger
[* 1] Silberschatz
, das aus 37
Stücken bestehende Ratssilberzeug der Stadt
Lüneburg,
[* 2] von welchem 36
Stücke für
660,000 Mk. von der preußischen Staatsregierung angekauft und dem
Kunstgewerbemuseum überwiesen worden sind. Es
ist meist Tafelgerät, welches bei feierlichen Gelegenheiten zur Ausschmückung der Tafel und des
Kredenztisches benutzt wurde
und von
Lüneburger
Familien oder städtischen Würdenträgern gestiftet worden war. Es besteht aus 18
Bechern und
Pokalen (s.
die Abbildung und Tafel
»Goldschmiedekunst«,
[* 3] Fig. 7), 11
Becken und
Schalen, 2 Gußkannen in Gestalt von
stehenden
Löwen
[* 4] (s. die Abbildung), einer
Schüssel zum Händewaschen, 2 Streulöffeln, einer
Statue der
Madonna mit dem
Kind
und einem Reliquienkästchen. Das
Silber ist ganz oder teilweise vergoldet. Die
Stücke gehören dem 15. und 16. Jahrh. an
und sind teils im spätgotischen, teils im Renaissancestil gehalten. Es ist die reichste Sammlung dieser
Art, die sich in
Deutschland
[* 5] erhalten hat.
Vgl. (Lessing) »Das Ratssilberzeug der Stadt Lüneburg« (Berl. 1874).