Titel
Lücke,
1) Gottfried Christian Friedrich, protest. Theolog, geb. zu Egeln bei Magdeburg, bekleidete seit 1813 an der Universität Göttingen eine theologische Repetentenstelle, habilitierte sich 1816 in Berlin, ward 1818 als ordentlicher Professor an die neuerrichtete Universität zu Bonn versetzt. 1827 nach Göttingen berufen, starb er hier als Professor, Konsistorialrat und Abt zu Bursfelde Sein Hauptwerk ist der »Kommentar über die Schriften des Evangelisten Johannes« (Bonn 1820-25; 3. Aufl. 1840-56, 3 Bde.),
dem sich der »Versuch einer vollständigen Einleitung in die Offenbarung des Johannes« (2. Aufl., das. 1848-1852) anschließt. Noch sind zu erwähnen: sein »Grundriß einer neutestamentlichen Hermeneutik« (Götting. 1817),
seine Denkschriften über Planck (das. 1831 u. 1835),
Schleiermacher (in den »Studien und Kritiken«, 1834),
Mosheim (Götting. 1837) und De Wette (Hamb. 1850).
Vgl. Ehrenfeuchter in den »Studien und Kritiken« 1855.
2) Albert, Chirurg, geb. zu Magdeburg, studierte in Berlin, habilitierte sich daselbst, ging 1865 als Professor der Chirurgie nach Bern und wurde bei Begründung der Universität Straßburg dorthin berufen. Lücke zählt zu den bedeutendsten deutschen Chirurgen und erwarb sich auch in den Kriegen von 1864 und 1870/71 große Verdienste um die Militärchirurgie. Er gibt mit Billroth u. a. ein umfangreiches Handbuch: »Deutsche Chirurgie« (Stuttg. 1879 ff.),
und mit Rose die »Deutsche Zeitschrift für Chirurgie« (Leipz.) heraus.