Ludwig X.,
der Zänker (le Hutin), König von Frankreich (1314-16), geb. war der älteste Sohn Philipps IV. des Schönen und durch seine Mutter Johanna (s. d.) König von Navarra. Ein wenig bedeutender Herrscher, fand er trotz der finanziellen Not des Landes seine Befriedigung in verschwenderischen Festen und Turnieren und überließ die Regierung seinem Oheim Karl von Valois, der im Sinne der Adelsopposition die Räte Philipps des Schönen verfolgte. Während so die Feudalherrschaft wieder emporkam, verfügte Ludwig 1315 die Aufhebung der Leibeigenschaft auf den Krongütern gegen eine Ablösungssumme. Er starb in Vincennes. Ludwig war verheiratet mit Margarete von Burgund und, nachdem diese wegen Ehebruchs hingerichtet war, mit Clementia von Ungarn. [* 2] Von der erstern hatte er eine Tochter Johanna, die Erbin von Navarra; die letztere gebar nach dem Tode L.s einen Sohn, Johann I., der bald starb. Die Krone fiel nun dem zweiten Sohne Philipps des Schönen, Philipp V. zu.