Titel
Ludwig,
1) Auguste, Genremalerin, geb. 1834 zu Gräfenthal (Sachsen-Meiningen), machte ihre Kunststudien in Weimar unter Martersteig, in Dresden unter Julius Scholz und in Düsseldorf, wo sie sich niederließ, unter Jordan und Stever. Ihre Genrebilder sind meist wohlgedachte, anspruchslose, hübsch ausgeführte Scenen aus dem Leben; zu den besten gehören: Kinderfrühstück (1862), junge Liebe (1865), die Überraschung (1866), die Heimkehr des Studenten (1867), der erste Gang zur Schule, Mutterglück (1868), schwere Trennung, der Witwer, der unfreiwillige Posten, ein undankbares Publikum, Familienfreude u. a.
2) Karl, Landschaftsmaler, geb. zu Römhild (Sachsen-Meiningen), widmete sich anfangs der Bildhauerkunst und besuchte für dieses Fach 1855 und 1856 die Kunstschulen in Nürnberg und München. In letzterer Stadt vertauschte er die Plastik mit der Landschaftsmalerei, war eine Zeitlang Schüler von Karl v. Piloty und machte Studienreisen in Oberbayern, im Böhmerwald und in Oberitalien. 1868 ließ er sich in Düsseldorf nieder, dessen Schule er sich in der Auffassung der Natur anschloß. 1877 folgte er einem Ruf als Professor an der Kunstschule zu Stuttgart. In seinen Landschaften weiß er die poetische Romantik der alten Zeit mit der scharfen Charakteristik und dem kraftvollen Vortrag der neuen Zeit zu verschmelzen.
Namentlich in der Großartigkeit der Auffassung erinnert er an Lessing. Aus der Zahl seiner besten Landschaften sind zu nennen: Herbstlandschaft (1864), Hochforst im Bayrischen Wald, Frühlingslandschaft, ein altes Parkthor im Winter (1868), Harzlandschaft mit dem Brocken, Schmugglerpfad im Hochgebirge, Olivenhain am Gardasee, vor allen aber sein großer Gotthardpaß mit den riesigen Felsenmassen und fesselnden Lichteffekten (Nationalgallerie in Berlin) und eine an Ruisdael erinnernde Dorfpartie aus der Eifel. 1880 zog er nach Berlin.