Luckner
,
Nikolaus, Graf, Marschall von Frankreich, geb. zu Cham in der Oberpfalz von bürgerlichen Eltern, besuchte das Jesuitenkollegium zu Passau, [* 2] stand zuerst in bayrischen, dann in holländischen, seit 1756 in hannoverschen Kriegsdiensten, zeichnete sich als Befehlshaber eines Husarenkorps im Siebenjährigen Krieg, namentlich bei Krefeld [* 3] und in den übrigen Kämpfen gegen die Franzosen, aus und trat 1763 als Generalleutnant in französische Dienste. [* 4]
Beim
Ausbruch der großen
Revolution wandte er sich dieser zu und wurde zum
Marschall ernannt. 1792 mit dem Oberbefehl
der Nordarmee betraut, nahm er
Menin und
Courtrai, erhielt nach der
Flucht
Lafayettes den
Titel eines
Generalissimus
mit dem Auftrag, in der Gegend von
Châlons sur Marne ein neues Reserveheer zu bilden, bewies aber hierbei einen solchen Mangel
an
Energie, daß ihm der
Konvent den Obersten
Laclos an die Seite setzte. Luckner
forderte hierauf seine Entlassung
und ging nach
Paris,
[* 5] ward aber verhaftet, vom
Revolutionstribunal zum
Tod verurteilt und guillotiniert. Er war 1784 in
den dänischen Grafenstand erhoben worden.