Aug.Joh.Konstant., Ohrenarzt, geb. zu
Berlin,
[* 2] studierte in
Berlin,
Bonn,
[* 3]
Paris
[* 4] und
London,
[* 5] arbeitete
dann in
Berlin im pathol.-anatom.
Institut unter
Virchow, habilitierte sich 1866 und ward 1871 zum außerord. Professor ernannt.
Auf seine Anregung wurde 1874 eine Poliklinik, 1881 eine stationäre Klinik für Ohrenkranke,
die erste
dieser Art in
Deutschland,
[* 6] an der
Berliner
[* 7]
Universität errichtet und Lucae zum Direktor dieser
Institute ernannt.
AußerAufsätzen
in Fachzeitschriften veröffentlichte Lucae. «Die Schallleitung durch die
Kopfknochen und ihre Bedeutung für die Diagnostik der
Ohrenkrankheiten» (Würzb. 1870) und «Zur Entstehung
und Behandlung der subjektiven Gehörsempfindungen» (Berl. 1884).
Richard,Architekt, geb. zu
Berlin, besuchte die
Bauakademie zu
Berlin und wurde 1859 königl.
Baumeister, 1862 außerord., 1869 ord.
Professor der
BerlinerBauakademie und 1872 Direktor derselben. Auch war Lucä. Seit 1869
Baurat und vortragender
Rat in der Bauabteilung des Handelsministeriums. Seine Begabung hatte er lange nur in Privatgebäuden bethätigen können,
worin er klassische Feinheit und Behaglichkeit zu entfalten vermochte: Haus
A. von
Heyden, Soltmann, Joachim,
Borsig (s.
Tafel:
BerlinerBautenII,
[* 1]
Fig. 3) u.a.
Unter seinen Monumentalbauten sind hervorzuheben das in seiner
Akustik mangelhafte, künstlerisch aber bedeutsame
Theater
[* 13] zu
Frankfurt a. M. (1872–80; s.
Tafel:
TheaterII,
[* 1]
Fig. 2), die Façade am Neubau des Handelsministeriums und das
Treppenhaus
der
Bauakademie in
Berlin. Lucä, dem es gelang, die
BerlinerArchitektur aus dem nicht mehr fortbildungsfähigen
Hellenismus zu einer freiern Renaissanceauffassung hinüberzuführen, starb ohne sein Hauptwerk, die
Technische Hochschule
zu Charlottenburg,
[* 14] vollenden zu können, in
Berlin.