Lubomirski
,
altes poln.
Geschlecht, das ursprünglich Srzeniawa hieß und erst um 1600 den
Namen Lubomirski
annahm; in den geschichtlichen
Vordergrund tritt es erst mit dem ersten
Träger
[* 2] dieses
Namens,
Sebastian (geb. 1537, gest. 1613), welcher
unter König
Siegmund
August hohe
Würden bekleidete und sich in den Türkenkriegen so auszeichnete, daß ihn
Kaiser
Rudolf II.
zum
Reichsgrafen von Wisnicze erhob.
Sein Sohn
Stanislaus (geb. 1583, gest. 1649) war ein berühmter
Feldherr, der die
Türken
in mehreren
Schlachten
[* 3] glänzend besiegte, das große
Vermögen der
Familie begründete und 1647 von
Kaiser
Ferdinand III. die Reichsfürstenwürde erhielt; er ist der Stammvater aller noch blühenden
Linien des
Hauses Lubomirski.
Aber bereits
sein Sohn
Georg
Sebastian (geb. 1616, gest. 1667) nahm einen verhängnisvollen
Anteil an den Adelsparteiungen, wurde wegen seines
Widerstandes gegen eine neue Königswahl bei Lebzeiten des
Königs 1662 geächtet,
führte mehrere Jahre offenen
Krieg mit dem König
Johann
Kasimir. Ein ebenso ränkesüchtiger, ehrgeiziger Mann war sein Sohn,
der Krongroßfeldherr
Hieronymus
Augustin (gest. 1706); dessen
Bruder
Stanislaus Heraklius (geb. 1640, gest. 1702) erwarb sich
durch mehrere theologische, poetische und historische
Schriften den
Namen eines »sarmatischen
Salomo«.
Später hielten sich
die Lubomirski
zur sächsischen
Partei; eine Fürstin Lubomirska war Geliebte
Augusts des
Starken.
Fürst
Stanislaus III. (geb. 1704,
gest. 1793), der sich durch den Wiederanbau der
Ukraine ein ungeheures
Vermögen erworben, bewarb sich indes 1764 selbst um
die
Krone, doch ohne Erfolg. Nach dem
Untergang des polnischen
Reichs ging ein Teil der Lubomirski
in österreichische,
ein andrer in russische
Dienste.
[* 4] Gegenwärtig bestehen noch drei
Linien.