Lozère
(spr. -sähr), Departement in Südfrankreich, umfaßt das vormalige Ländchen Gévaudan
sowie
Teile von Velay und der Diöcese
Uzès, wird von
Haute-Loire und
Cantal (N.),
Ardèche (O.), Gard (SO.),
Aveyron (W.) begrenzt, zählt auf 5169,73 qkm (1891) 135527 E., darunter etwa 20000
Reformierte,
d. i. 26 auf 1 qkm und eine
Abnahme von 4 Proz. gegen 1886, und zerfällt in die 3
Arrondissements
Mende, Florac und Marvejols mit 24 Kantonen und 198 Gemeinden;
Hauptstadt ist
Mende. Lozère
ist ein rauhes Gebirgsland und erhielt seinen
Namen von dem zur Centralmasse der
Cevennen gehörigen Lozère
gebirge, das im O. und SO. zwischen den
Quellen des Lot und
Tarn im
Mittel 1390 m, im granitischen
Pic Crucinas 1719 m hoch aufsteigt.
Von der Lozère
zieht gegen NW. die im Mont de Randon bis 1554 m aufsteigende
Montagne de la Margeride und im W. erhebt sich die bis 1471 m hohe Montagne d'Aubrac. Der nordöstlichste
Teil gehört zum
Loiregebiet, indem er von dem
Allier und mehrern seiner Zuflüsse durchfurcht wird; der bei weitem größte westl.
Teil zum
Bassin der Garonne, welcher
Tarn und Lot zufließen. Die südöstl.
Abdachung gehört zum Gebiet der Rhône.
Der Westen und Nordosten hat feuchtes, regnerisches
Klima;
[* 2] weit trockner ist die Südostabdachung, wo sogar
Maulbeerbaum,
Weinstock
(1070 ha Weinpflanzungen lieferten im Durchschnitt von 1882 bis 1891: 7781, 1892 nur 3951 hl) und
Olive gedeihen.
Die Berggelände haben nur wenige Getreidefelder (1892: 124950 hl Weizen, 366664 hl Roggen, 162370 hl Hafer), [* 3] so daß Kartoffeln, vorzüglich aber Kastanien die Hauptnahrung bilden. Desto ausgedehnter sind die Wiesen und Weideflächen, daher viel Rindvieh (79236 Stück) und besonders Schafe [* 4] (371858 Stück) gezogen werden. Auch Wild findet sich in Menge; ferner wird die Zucht der Seidenraupe in großem Maße betrieben. Der Hauptreichtum besteht in Metallen; man beutet Silber und viel Blei [* 5] aus, letzteres besonders in den Gruben zu Villefort, die auch Kupfer [* 6] liefern. Die Industrie ist gering; sie liefert Wollwaren, etwas Leder, vor allem aber Holzschuhe (jährlich etwa 570000 Paare). Das Departement besitzt nur 98,8 km Eisenbahnen, aber 453,2 km Nationalstraßen; an höhern Unterrichtsanstalten nur ein Collège. –
Vgl.
Joanne, Géographie du département de Lozère
(Par. 1882);
J. Cambefort, Excursion dans la Lozère
et aux gorges du
Tarn (im
«Bulletin
de la
Société géographique»,
Lyon
[* 7] 1889).