Louisville
(spr. lūĭsw'ill), wichtigste Stadt des nordamerikan.
Staats
Kentucky, am linken
Ufer des
Ohio, der hier
Stromschnellen bildet, die durch einen 4 km langen
Kanal
[* 2] umgangen werden, ist
schön und regelmäßig gebaut, mit zahlreichen
Squares und schönen
Gärten in den Vorstädten. Eine 1590 m
lange
Brücke
[* 3] verbindet es mit
Jeffersonville in
Indiana. Unter den öffentlichen Gebäuden sind Stadthaus,
Gerichtshof und Gewerbepalast
die hervorragendsten; unter den 97
Kirchen verdient die kath.
Kathedrale den ersten Platz. Louisville
hatte 1870: 100,753, 1880: 123,758
Einw., worunter 13,463 Deutsche
[* 4] waren, 1885: 130,000 Einw.
Seine
Industrie ist bedeutend. Im J. 1880 beschäftigten 1108 gewerbliche Anstalten 17,448
Arbeiter und stellten
Produkte im
Wert von 35½ Mill.
Doll. her.
Dem Wert nach klassifizieren sich diese Anstalten wie folgt: 23 Schlächtereien (4¼ Mill.
Doll.), 63
Tabaks- und Zigarrenfabriken, 32
Gießereien
und Maschinenbaustätten, 18 Lederfabriken, 15
Brennereien, 6
Fabriken für Herstellung von
Ackerbaugeräten, 35 Kleiderfabriken, 36 Druckereien, 20
Brauereien
etc. ist Hauptmarkt für
Tabak,
[* 5] Schweinefleisch, Whiskey und
Pferde.
[* 6] Unter den zahlreichen mildthätigen Anstalten sind ein
Marinehospital, eine Blindenschule,
Waisenhäuser etc. zu erwähnen. Von Bildungsanstalten sind zu nennen: eine
Universität,
ein großes
Lehrerseminar für
Schwarze, die städtische
Bibliothek mit
Museum und die
Bibliothek des
Historischen
Vereins. Louisville
wurde 1772 abgesteckt, aber erst 1778 das erste
Blockhaus errichtet. 1780 erhielt es zu
Ehren
Ludwigs XVI. von
Frankreich,
des ersten Verbündeten der
Republik, den
Namen Louisville
, hatte aber 1800 erst 600 Einw.