Louisdor
(franz. meist nur
Louis), eine unter
Ludwig XIII. 1640 zuerst geprägte franz. Goldmünze, welche auf dem
Revers
ursprünglich ein aus 4 oder 8
Lilien
[* 2] zusammengesetztes
Kreuz,
[* 3] unter
Ludwig XV. aber meist ovale und seit
Ludwig XVI. eckige
Schilde zeigte, weshalb man die
Münzen
[* 4] der letzten beiden
Könige auch Schildlouisdore
nennt. Die Louisdore
Ludwigs XVI., welche im
Revers die
Schilde mit den
Lilien und den
Ketten von
Navarra führen, werden gewöhnlich als
Louis neufs
bezeichnet.
Von allen diesen
Sorten gibt es auch doppelte
Stücke,
Doubles louis oder Doublons. Die 4-, 6-, 8 und 10fachen
Louisdore
dagegen sind als
Medaillen zu betrachten. Der einfache Louisdor
war anfangs ein
Stück von 10 alten
Livres; der Louisdor
Ludwigs
XV. und
Ludwigs XVI. galt 24 vormalige
Livres tournois. Nach dem Münzgesetz vom wurden aus der
französischen
Mark 22.
Karat feinen
Goldes 32
Stück (einfache) geprägt, wonach das
Gewicht des
Stücks 7,6485 g, die Feinheit
916⅔ Tausendteile, das Feingewicht 7,0111 g, der Wert 19,56
Mk. oder 24 franz. Goldfrank 15
Cent. ist.
Seit 1795 traten mit der neuen Frankenwährung an die
Stelle der frühern französischen Goldmünzen die
20 und 40-Frankstücke. In
Deutschland
[* 5] nannte man unpassend Louisdor
die verschiedenen deutschen und dänischen
Pistolen
[* 6] oder goldenen
Fünfthalerstücke, wovon auch doppelte und halbe geschlagen wurden. In
Bremen,
[* 7] wo
Goldwährung herrschte, ohne daß man Goldmünzen
prägte, bildeten sie das eigentliche Kurantgeld, und die einfachen
Stücke galten daselbst 5 Thlr. bremisch.
Den
Namen Louisdor
gab man vorzüglich den nichtpreußischen
Stücken. Seit Einführung der
Reichswährung verschwinden die Louisdore
aus dem
Verkehr.