Lotter
,
Melchior, aus Aue im Erzgebirge, Buchdrucker in Leipzig, [* 2] als solcher schon 1491 genannt. 1498 erwarb er das Leipziger Bürgerrecht, übernahm im folgenden Decennium das Geschäft seines Schwiegervaters Konrad Kachelofen und leistete besonders in liturgischen Werken Rühmliches. Seit 1518 druckte er für Luther. 1528 war er noch am Leben.
Sein Sohn, Melchior Lotter
der
Jüngere, war gleichfalls
Buchdrucker und
Verleger und ist besonders für die spätern Jahre schwer
von seinem
Vater zu unterscheiden. Sicher ist er es, der seit 1519 mit seinem
Bruder
Michael (gest. 1554)
in Wittenberg
[* 3] zahlreiche Lutherschriften druckte und verlegte, vor allem Sept. und Dez. 1522 zwei
Auflagen der
Übersetzung
des
Neuen
Testaments, 1523 eine dritte mit Zeichnungen von
Hans Scheufelein; drei
Teile des Alten ^[]
Testaments folgten in mehrern
Auflagen. 1524 fiel
er beim Kurfürsten
Friedrich von
Sachsen
[* 4] sowie bei
Luther in
Ungnade und kehrte 1525 nach
Leipzig zurück, wo er weiter druckte und 1542 gestorben sein soll.